Montag, 18. November 2013

Bilder

Die Schildkröte hab ich auf dem Weg zum Klassenzimmer gefunden
und mich natürlich total gefreut !
 

...und nochmal die gleiche :)
 
 

Meine erste Motorradstunde..
 

...und nochmal; da hat es schon besser geklappt...
 

...und dann bin ich allein losgedüßt!
 
 
Das ist meine Englischklasse (Form 1). Leider nicht vollständig; normalerweise habe ich ca. 35 Schüler in dieser Klasse. Viele können das Schulgeld nicht bezahlen und sind darum sehr unregelmäßig da.

 Und das sind meine Deutschüler Robert, Dennis, John, Benta und Mary (v.l.).Das sind nur fünf Stück, weil die Schüler ab Form 3 entscheiden können, ob sie Deutsch als Schulfach behalten wollen. Der Unterricht macht total Spaß auch wenn es anfangst schwer war, weil die Schüler so alt sind wie ich...
 Klassenbild mit meiner Englischklasse und Sarah, meine Schwester

 Und nochmal ein paar Schüler...jaaa, so eine Kamera ist schon was tolles.. ;)
 
 
Festus, Justus, Sammy, ich und Ann

war sehr schwer, die Kamera wieder zu bekommen...aber letztendlich hab ich es dann geschafft sie mir wieder zu schnappen ;)


Donnerstag, 14. November 2013

Wissenswertes...

- und ich hatte mich schon gewundert, warum mich die Schüler die letzten Tage so komisch angeschaut haben...Ring am Mittelfinger bedeutet also “verlobt”....naja, schon zu spät

- lieber nicht in Klopapier schnäuzen...hatte mich schon gewundert, warum ich plötzlich so schief angeschaut wurde

- essen nicht in der Öffentlichkeit..weshalb auch immer..ich machs trotzdem

- man darf sich auch nicht irgendwo mal auf den Boden setzen

- immer schön nicken und lächeln, denken kann man aber das Gegenteil

- Heiratsanträge und komische Komplimente an der Tagesordnung. Seit neustem sogar von Polizisten...da denkt man immer, die seien seriös...falsch gedacht!

- blöd, wenn komischerweise jeder im Dorf den Namen und die Handynummer kennt...

- real african girls: natürlich gehen wir nie feiern und kommen immer bevor es dunkel wird wieder heim, in Deutschland und Nairobi sowieso

- weinen tut man antscheinend auch nur auf Beerdigungen, wenn überhaupt

- ach nein: an diesen lacht man, weil man das Leben des Verstorbenen feiert

- lieber erst nachfragen von welchem Tier das Fleisch stammt, das man essen möchte

- wenn man keine Ahnung davon hat, wie man eine Stelle in der Bibel sucht sollte man trotzdem so tun als hätte man sie gefunden und (siehe: “immer schön nicken und lächeln”)

- lieber laut und falsch mitsingen als gar nicht

- und das essen hier schmeckt natürlich prima!

- Flirtversuche der Schüler lieber ignorieren...schließlich bin ich ja die Lehrerin. Und nein, you don't get my contacts

- immer schön entschuldigen wenn man niesen muss...excuse !

- natürlich täglich duschen! Sogar mit warmen Wasser!

- Piki Piki fahrer kommen immer pünktlich

- Pünktlichkeit ist eine Tugend hier

- Mülltrennung wird hier auch ganz groß geschrieben

- “You look so smart today” komisch, dass ich das erst zu hören bekommen, wenn ich -mich schon ein bisschen länger nicht gewaschen habe

- Abortion / Divorcion is a crime. Alles klar, und ja, ist in Deutschland auch so

-die Latrine ist nachts nicht besonders angenehm...dann doch lieber kurz aufs Klokloklo...wo auch immer das heute wieder sein mag

- zu sagen “I don't feel well” ist die einzige Möglichkeit sich vom kochen zu drücken

- Abendlicher Zimmercheck nach ekligen oder giftitgen Tieren lieber nicht vergessen

- ...und täglich grüßt der Hahn, der blöde

- bald stehen sogar Termiten auf dem Speiseplan..schmecken sollen die antscheinend wie Erdnüsse, nur viel viel besser

- Schülernamen wie bespielsweise Mwende Meta lieber erst gar nicht aussprechen...

- Zähneputzen unterm Sternschnuppenhimmel...Wünsche nicht vergessen!

- Schildkröten, Geckos, bunte Eidechsen und Skorpione sind unsere neuen Haustiere

- leider sind nur die Skorpione im Haus..und das tut weh! (Anmerkung: Bloß nicht weinen!)

- im Supermarkt in Nairobi gibts Nutella und Ritter Sport Schokolade, aber weit und breit keine Haarspülung

- nichts geht über Mango- und Papayabäume im eigenen Garten!
 
 

- last but not least: Kenianer verstehen keine Ironie.

Hoffe also, dass keiner diesen Eintrag liest... ;)


Sonntag, 10. November 2013

Dreimonatsbericht

Ich lasse eine Freundin in die Wildniss ziehen; kaum Internet, kaum passendes Essen für eine Marina und kaum Zivilisation […] Doch es ist dein Traum, dein Land, und genau das, was du schon immer machen wolltest.”

Kurz vor meiner Abreise habe ich ein Buch von einer Freundin bekommen in das sie das obrige Zitat geschrieben hat. Damals war das Buch noch komplett leer, jetzt ist es schon bald voll. Somit ist klar, wie schwer es mir fällt, all meine Erlebnisse, Eindrücke, Gedanken und Gefühle in einem Bericht niederzuschreiben.
Nach drei Monaten Kenia habe ich das Gefühl, dass ich mich so langsam eingelebt habe, aber es wird auch noch eine ganze Weile dauern bis ich mich hier so richtig “zu Hause” fühlen werde.
Die ersten Wochen waren sehr schwer für mich, und auch heute noch gibt es oft Situationen, in denen ich nicht weis, wie ich mich verhalten soll.
Die erste richtige “Challenge” war und ist meine Gastfamilie. Dort lebe ich mit einer anderen Freiwilligen, unseren Gasteltern und -geschwistern. Von Anfang an wurden wir als Teil der Familie gesehen und durften fleißig im Haushalt anpacken.
Der Gastvater ist hier definitiv das “Oberhaupt” der Familie, und diese hat zu tun, was er sagt. Da ich das absolut nicht gewöhnt war, habe ich anfangs ganz schön dumm geschaut, als er meinte, ich solle ihm doch mal einen Tee machen. Am ersten Abend habe ich auch sofort schon mal einen neuen Namen bekommen. Mein Gastvater nennt mich jetzt immer “Kanini”, was soviel bedeutet wie “die Kleine”. Meine Familie überrascht mich immer wieder, und ich bin froh, nicht alleine hier zu sein. Aber man gewöhnt sich an alles.
Dazu gehört auch das Kochen über dem Feuer, das Waschen von Hand, das Duschen ohne Dusche, das ungewohnte Essen das mir immernoch Probleme bereitet, die Wasserknappheit in der Schule, das abendliche Zimmerdurchsuchen in der Hoffnung, dass man keine Skorpione oder Spinnen findet, oder einfach nur das Schlafen unter dem Mosquitonetz.

In meinem Projekt, der “Kangalu Secondary School” fühle ich mich sehr wohl und das Unterrichten macht mir viel Spaß. Anfangs hatte ich viele Zweifel, da die Schüler ja so alt sind wie ich oder sogar älter. Und die erste Unterrichtsstunde werde ich auch so schnell nicht vergessen.
Alleine vor einer Klasse, mit ca. 40 gleichaltrigen Schülern die einen erwartungsvoll anschauen und darauf warten, bis man irgendetwas sagt.
Das war echt ein Sprung ins kalte Wasser! Aber auch das habe ich gemeistert; ich kenne nun die meisten Namen, weis, welche Schüler gerne mal für Unruhe sorgen und auf welche man sich verlassen kann. Kleine Problemchen tauchen immer auf, und wenn ich mal etwas nicht weis, dann kann ich immer die anderen Lehrer fragen. Die Atmosphäre im Lehrerzimmer ist sehr angenehm und die Lehrer generell sind sehr lässig.
Zu meinen Aufgaben in der Schule gehört neben dem Unterrichten ebenfalls das Stellen von Examen, das Korrigieren von Hausaufgaben, und bald auch das Leiten einer Computer-AG. Ich habe mich jetzt echt an das Unterrichten gewöhnt, trotzdem ist jede Stunde anders. Doch genau das macht mein Projekt sehr abwechslungsreich und ich bin sehr froh, hier zu sein.

Ich habe es hier sehr ländlich getroffen, aber das ist genau das, was ich schon immer machen wollte, auch wenn es manchmal ganz schön hart ist. In der Kleinstadt, die etwa 20 Minuten von meinem Wohnort Wayani entfernt liegt, werde ich nach wie vor angestarrt, und höre immerzu die Worte “Mzungu Mzungu, how are you?”. Anfangs war das echt nervig, aber auch daran habe ich mich gewöhnt.
Am Wochenende stehen die typischen Haushaltsarbeiten an, die uns auch immer eine ganze Weile beschäftigen. Wenn möglich, drücken wir uns vor diesen indem wir das Wochenende einfach in Nairobi verbringen. Das Leben in Nairobi ist der totale Kontrast zu dem in Kitui. Endlich kann man dann wieder Hosen und Tops tragen, kann abends weggehen, Freiwillige besuchen, auf dem Masai Markt einkaufen und sich mal ein bisschen europäisches Essen gönnen!

Aber ich bin trotzdem immer wieder froh, dass ich in Kitui lebe und nicht dauerhaft in Nairobi, weil es mir dort auf Dauer einfach zu gefährlich und hektisch wäre. Die Menschen in meinem Dorf sind die Ruhe selbst und der Satz “There is no hurry in Africa” passt auch ganz gut hierher.
Trotz mancher Schwierigkeiten bin ich sehr glücklich hier zu sein und ich freue mich riesig auf die kommende Zeit! 

Marina Heinemann.

Samstag, 19. Oktober 2013

Irgendwo im Nirgendwo

Ich hab mal wieder eine ganze Menge zu erzählen und weis gar nicht, wo ich anfangen soll. Das Unterrichten macht mir echt Spaß, die Lehrer sind nach wie vor sehr lässig (momentan hören wir Reggae-Musik), und die Schüler sind sowieso die coolsten.
Gerade sind die Midterm-Exams, weshalb ich diese Woche nicht unterrichten muss. Ist sehr lustig diese Prüfungsphase mal von der anderen Perspektive zu betrachten...Die Schüler fragen mich immer, ob die Klausur denn schwer wird und was ich so alles von ihnen erwarte. Da kann ich ihnen aber dann leider auch nicht weiterhelfen.. ;)
Jetzt habe ich auf meinem Schreibtisch gerade einen Papierstapel liegen mit ca. 40 Englischexamen die ich langsam mal korrigieren sollte.
Mit den Schüler hat man also immer viel zu lachen, wobei man auch echt aufpassen muss was man sagt, schließlich sind sie ja zum Teil sogar älter als ich.
Letzte Woche habe ich mir aber freigenommen, weil die erste gemeinsame “Reise” mit allen Freiwilligen auf dem Programm stand.
Letzten Freitag sind Sarah und Ich schon früher nach Hause gegangen, haben unseren Pipi Piki Fahrer angerufen und sind dann (mit etwas Verspätung, weil er mal wieder sehr lange nicht kam) nach Kitui Town, und von dort aus per Matatu nach Nairobi gefahren. Dort haben wir uns mit den anderen Freiwilligen und Co-Workern getroffen und sind dann mit einem Bus nach Konza gefahren. Es war sehr schön, die ganzen anderen wiederzusehen und von ihren Erlebnissen zu hören und wir hatten uns ganz viel zu erzählen!
Konza ist ein Gebiet in Kenia, fern von jeglicher Zivilisation. Irgendwo im Nirgendwo haben wir das Wochenende über gecampt, haben am Lagerfeuer gesessen, waren auf einer Mini-Safari, haben Giraffen, Zebras, Antilopen, Büffel und ganz bunte Vögel gesehen während wir alle auf dem Dach des Safaribusses saßen, haben gegrillt, unter freiem Himmel geduscht, uns zu fünft in ein Zelt gequetscht, das eigentlich für zwei Leute gedacht war, geredet, gelacht, und einfach nur die Freiheit in der Wildniss genossen.
Am Sonntag mussten wir dann auch schon wieder aufbrechen, weil die meisten am Montag wieder arbeiten mussten. Sarah und ich aber nicht, weil wir uns wegen den Prüfungen ein paar Tage freinehmen durften.
Am Sonntag hatten wir auf dem Camp kein Wasser mehr, weil über Nacht irgendwelche Tiere darüber hergefallen sind. Bis abends hatte ich also nichts zum trinken, und bei der Hitze war das kaum aushaltbar und ich hatte auch kaum noch Kraft. In Zukunft werde in auf jeden Fall immer einen kleinen Vorrat mitnehmen!
Als wir am Sonntagabend wieder in Nairobi angekommen sind, sind Lara und ich (eine andere Freiwillige) auf den Masai Markt gegangen um ein bisschen einzukaufen. Dieser Markt ist so schön, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Überall sitzen afrikanische Frauen und Männer und bieten wunderschöne, typisch afrikanische Sachen an. Wir haben natürlich immer den Mzungu Preis bekommen, der bestimmt viermal so hoch war wie der ursprüngliche. Das ganze Handeln geht einem auch sehr schnell auf die Nerven, darum haben wir beschlossen, in den nächsten Tagen einfach nochmal vorbeizukommen. Am Abend haben Lara und ich dann eine Frau besucht, sind anschließend ins Hostel zurück und haben uns etwas auszuruhen. Am Abend hat uns dann ein Co-Worker angerufen und uns zum Abendessen eingeladen. Die Fahrt zu seiner Wohnung war sehr chaotisch, und wie so oft waren wir auch dieses Mal wieder “Lost in Nairobi”. Mit ein bisschen Durchfragen kamen wir aber sicher am Ziel an.
Am nächsten Morgen waren wir erstmal gemütlich frühstücken bevor Lara wider aufbrechen musste. Da wir noch sehr müde vom Wochenende waren, haben wir uns am Montag ein bisschen ausgeruht. Am Abend mussten wir uns eine neue Bleibe suchen und haben uns dazu entschlossen, uns nochmal auf den Weg zu dem Coworker zu machen. Am nächsten Morgen sind wir nochmal auf den Massai Markt und haben und anschließend mit einer anderen Freiwilligen getroffen um Valentin (meine Kontaktperson) in Ruai zu besuchen. Wir hatten einen ganz tollen Abend bei ihm und seiner Familie, der leider viel zu kurz war.
Am Tag darauf sind wir wieder zurück nach Nairobi, und von dort aus nach Hause, wo wir natürlich sofort wieder im Haushalt anpacken durften. Wir sind zwar Teil der Familie, aber man hätte einen eigentlich schon mal fragen können, wie es denn in Konza und Nairobi war, bevor man einem schon wieder Aufgaben auftischt.


Jetzt bin ich also erstmal für zwei Wochen in Kitui, und dann gehts wieder auf Reisen!



Bis Bald, Marina ! 


 Konrad, Lukas, Naima und Pia auf unserem Camp in Konza.



 Ein Teil des Camps (links die Zelte, rechts Klo und Dusche)


 Auf dem Safari-Bus













Büffel...

 ...meine erste Giraffe... ! :)

...Zebras...

..nochmal eine Giraffe..













..last but not least noch ein paar Zebras. 
Das wars dann aber auch ! :)

Dienstag, 1. Oktober 2013

Von Krankenhausbesuchen, Skorpionen und dem wunderschönen Kenia


Hier in Kenia hat seit einigen Tagen die Trockenzeit begonnen und besonders hier in Kitui ist es jetzt so richtig heiß, da das eines der trockensten Gebiete ist. Tagsüber wird man fast immer von der Sonne erschlagen, aber abends kühlte es immer sehr schnell ab. Da ich hier weit und breit noch keinen Thermometer gesehen habe, kann ich das Klima schlecht einschätzen, aber ich würd mal sagen, dass es so ca. 30 Grad sind.
Im Projekt klappt es trotz so mancher Komplikationen ganz gut und die Arbeit macht mir Spaß. Man lernt die Schüler so langsam immer besser kennen und auch einige Namen sitzen schon. Was mich immer noch regelmäßig schockt, ist, dass die Schüler hier sehr hart bestraft werden. Alle Lehrer (also nicht nur die in meiner Schule) schlagen die Schüler sobald die nicht das tun, was ihnen gesagt wird. Das Problem dabei ist, dass die Schüler genau wissen, dass ich sie niemals schlagen würde. Momentan testen sie also fleißig wie weit sie bei mir gehen dürfen. Aber ich hab mir schon ein paar Sachen einfallen lassen, mit denen ich und die Schüler leben können. Nächste Woche sind die Examen; bin also grad sehr beschäftigt, da ich den Lehrplan bis dahin noch durchkriegen muss.
Im Krankenhaus, das ungefähr eine halbe Stunde von der Schule entfernt ist, werden wir so langsam Stammkunden. Wir waren jetzt schon viermal da; meistens Aufgrund irgendwelcher Infektionen wie Amöben, ecoli Bakterien und all sowas. Dann kriegen wir immer sehr harte Medikamente, aber nach ein paar Tagen ist es dann auch wider gut. Auch als ich eine Bindehautentzündung hatte, hab ich gleich die passenden Augentropfen bekommen, was mich sehr beruhigt hat.
Letztes Wochenende waren wir mit ein paar anderen Freiwilligen und ein paar Lehrern nach der Schule in einem Pub was sehr schön war, und am Tag darauf war ein typischer Putz- und Waschtag. Am Sonntag war dann wieder der allwöchentliche Gottesdienst. Hier im Doft gibt es relativ viele Kirchen und sogar einen englischen Gottesdienst. Die meisten gehen allerdings in den, der auf Kamba stattfindet, was bedeutet, dass der englischsprachige meist nur aus unserer Familie und dem Pfarrer besteht. Singen tun wir immer sehr viel, was mir echt gut gefällt. Bei der Predigt des Pfarrers schalte ich dann aber meistens ab, da die Sachen die er sagt, immer sehr absurd sind.
Neulich hatte unsere Hostmum Geburtstag. Wir kamen von der Schule heim, haben ganz normal gekocht, gegessen, und uns irgendwann in unsere Hütte verzogen, wie jeden Abend eigentlich. Dann hat aber plötzlich die Gestschwester angeklopft, und meinte, wir sollen mal ins Haupthaus kommen. Nelly (unsere Gastmutter) hat uns dann mal so ganz nebenbei erwähnt, dass sie ja heute Geburtstag hat. Also gabs Kuchen und wir saßen noch ein bisschen zusammen.
Jetzt komm ich aber mal zu dem vergangenen Wochenende, was sehr ereignisreich war. Am Freitag hatten wir in der Schule eine kleine Feier, da die alte Rektorin uns besucht hat. Die Schulköchin hat sich ganz schön ins Zeug gelegt, und es war für jeden was dabei. Es gab Reis, Hähnchen, Gemüse, Chapati, Kartoffeln und all sowas. Es gibt hier eine spazielle Art von Reis, die “Pilau” heißt. Ist ganz normaler Reis, mit einem besonderen Gewürz dran und mit Fleisch vermischt. Nachdem ich das Fleisch probiert hatte, hat mich ein Lehrer gefragt, wie ich es denn finde, da ich hier sonst kaum Fleisch esse. Also meinte ich nur, dass es ganz gut sei. Er hat sich gefreut, und meinte nur “It's goat”. Na gut, mir ist der Appetit dann prompt vergangen, was ich ihm dann noch irgendwie erklären musste.
Zu Hause haben wir grad leider kein Gas mehr, was bedeutet, dass wir immer in der Feuerküche kochen müssen. Langsam gewöhne ich mich dran, aber der Rauch ist schon sehr stark und sammelt sich immer in der ganzen “Küche”,sodass das Atmen sehr schwer fällt. In der Stadt haben wir Spaghetti gefunden, die wir dann auch gleich gekocht haben. Eine kleine Notreserve haben wir uns noch aufgehoben, falls wir mal wider Lust auf europäisches Essen haben sollten.
Ein paar Stunden später dann bin ich ohne groß nachzudenken und barfuß (was vielleicht nicht besonders schlau war) in unsere Hütte gelaufen. Dummerweise bin ich genau auf einen Skorpion getreten, was sich dann auch schnell bemerkbar gemacht hat. Hat sich angefühlt wie eine Mischung aus Brennessel- und Wespenstich nur halt viel stärker. Zum Glück war unser Hostdad gerade draußen, sodass es meinen Schrei gehört hat, gleich mit dem Gegengift angerannt kam. Die Nacht war dann auch nicht sehr angenehm, weil mein Fuß sehr heiß war, gepocht hat, und es immer so ganz komisch durch mein Bein gezuckt hat.
Jetzt gehts mir aber wieder gut, aber Barfußlaufen tu ich jetzt aber sicherlich nicht mehr!

Am Sonntag haben dummerweise die Schlüssel im Haus eingeschlossen, weshalb wir nach der Kirche erstmal drei Stunden vor der Haustüre auf unsere Gasteltern warten mussten...
Gegen Mittag dann haben wir unseren Piki Piki fahrer angerufen, der uns zum Nzambani Rock gefahren hat. Das war auf jeden Fall einer der schönsten Momente bis jetzt, und ich lade auch nich ganz viele Bilder davon hoch. Es nur sehr, sehr heiß, darum mussten wir uns erstamal ein Schattenplätzchen suchen, bis die Sonne nicht mehr ganz so stark auf den Berg geprallt hat und etwas tiefer stand. Als wie da saßen kamen ein paar Kenianer vorbei, die unbedingt ein Bild mit uns Wazungu schießen wollten und sich total über unsere Anwesenheit gefreut haben.
Auf diesen Berg sind wir dann hochgestiegen und hatten einen ganz tollen Ausblick. Das war dieses typische Bilderbuchafrika, also so wie ich mir das immer vorgestellt habe.


Ganz liebe Grüße, Marina

















Mittwoch, 18. September 2013

Lebenszeichen

Ich habe jetzt einen geregelten Alltag, und wenn ich morgens von der aufgehenden Sonne oder dem Hahn geweckt werde, weis ich, was mich ungefähr erwarten wird. In meinem Projekt gibt es immer sehr viel zu tun: Ich hab am Tag im Durchschnitt ca. 4 Stunden (Englisch, Deutsch, Life Skills und Sport) die ich unterrichte. Zwischen diesen Stunden muss ich den Unterricht vorbereiten, Klausuren stellen, Hausaufgaben korrigieren, und vieles mehr. Die Atmosphäre im Staff Room ist total locker, und dann macht die Arbeit auch gleich noch viel mehr Spaß. Das Unterrichten an sich ist immer wieder eine Herausforderung und jede Stunde verläuft anders. Doch genau das macht mein Projekt so abwechslungsreich und spannend. In den Klassen, die ich unterrichte, ist alles dabei: Es gibt sehr gute und fleißige Schüler, dann gibt es Schüler, die einfach keine Lust haben sich am Unterricht zu beteiligen, und dann gibt es natürlich noch die totalen Chaoten, die ich regelmäßig ermahnen, umsetzten, oder bei denen ich einfach etwas lauter werden muss. Die Klausur für meine Englisch- und Deutschklasse habe ich nun fertig vorbereitet und am Freitag muss ich sie dem Principal abgeben. Bin schon sehr gespannt, wie die ausfallen wird ! Heute morgen wurden die Schüler, die das Schulgeld nicht bezahlen können, direkt vor der ersten Stunde wieder nach Hause geschickt und durften nicht am Unterricht teilnehmen, was ich sehr krass fand. Meine Englischklasse wurde somit von ca. 35 Schülern auf 5 reduziert, und ich glaube, dass es auch in den anderen Klassen ähnlich aussehen wird. Es wird bestimmt noch etwas dauern, bis ich mich an all das gewöhnen kann, denn momentan gibt es schon noch viele Momente die mich etwas schockieren...
Kommen wir zu meinem Wochenende: Am Samstag haben wir erstmal ganz gemütlich gefrühstückt (das fällt während der Woche leider immer sehr spärlich aus). Anschließend haben wir unser Häuschen aufgeräumt, gewaschen (es klappt immer besser!), geputzt, gekocht... also diese typische Hausfrauenarbeit eben. Ist jetzt nicht gerade meine Lieblingsarbeit, aber wir hatten sturmfrei, haben die Musik aufgedreht, und dann gings auch schon etwas einfacher. Den kompletten Sonntag haben wir in der Stadt verbracht. Grund dafür war der schon lange geplante Frisörbesuch, der -laut der Frisörin- eigentlich nur zwei Stunden hätte dauern sollen. Letztendlich saßen wir dann von 1 Uhr mittags bin halb 11 im Frisörsalon. Naja, nach ca. 10 schmerzvollen Stunden haben wir jetzt endlich unsere Rastas! Und an die muss man sich erstmal gewöhnen...die erste Nacht mit dieser Menge an Haaren war nicht besonders gemütlich, da es sehr weh tat, wenn man sich auf die draufgelegt hat. So langsam gehts aber. Auch dass An- und Ausziehen ist nicht gerade einfach, und an das Waschen will ich gar nicht denken. Aber ich will jetzt nicht meckern, schließlich wollte ich die ja, und ich finde sie auch echt schön.
Vorhin haben Sarah und ich einen Brief vom Goethe-Instistut aus Nairobi erhalten. In ein Paar Wochen ist eine dreitägige Fortbildung in Nairobi an der wir teilnehmen werden. Auch unsere erste Reise findet nächsten Monat statt. Ich freu mich schon riesig darauf, die anderen Freiwilligen wieder zu sehen !
Unser Hostdad hat uns übrigens Kamba-Namen gegeben (zur Erinnerung: In Kenia werden über 50 Stammessprachen gesprochen. Unter diesen ganzen Sprachen gibt es die “Big Five”, also die fünf bekanntesten Sprachen. In der Umgebung, in der ich lebe, wird “Kikamba” gesprochen, was ich leider noch nicht wirklich verstehe...) Mein Kamba-Name ist Kanini, und bedeutet so viel wie “Die Kleine” oder sowas. Ich bin jetzt auf jeden Fall Marina Kanini, zumindest für mein Hostdad.





Bis zum nächsten Mal, Marina.

Montag, 9. September 2013

Erste Woche im Projekt und City Life Nairobi

Seit einer Woche schon bin ich Ms. Marina und unterrichte in der Kangalu Secondary School. Zu Beginn der letzten Woche hatten wir ein Meeting mit den ganzen Lehrern im Lehrerzimmer, wo wir den Stundenplan und all das Organisatorische besprochen haben. Wegen ziemlich vielen Unklarheiten hat das auch dementsprechend lange gedauert und war sehr anstrengend. Am Tag darauf war dann mein erster Unterrichtstag. Ich unterrichte Englisch in der Form 1 (was ungefähr der neunten Klasse entspricht), Sport in Form 1 und 3 und Life Skills in Form 2 und 4. Es gibt hier leider keinen richtigen Lehrplan was die Sache nicht gerade einfach macht. Besonders am Anfang ist es schwer, da man das Level auf dem die Schüler sein sollten nicht ganz einschätzen kann. Momentan bin ich also noch dabei, zu schauen, wie weit die Schüler sind. Da die aber kaum etwas sagen und nur Frontalunterricht gewohnt sind, ist auch das nicht gerade einfach.
Das Unterrichen macht mir großen Spaß, vorvallem dann, wenn man merkt, dass die Schüler Fortschritte machen oder einfach nur eine Aufgabe richtig gemacht haben. Aber wie in jeder Klasse gibt es auch hier ein Paar Chaoten, die man des Öfteren ermahnen oder einfach vor die Tür schicken muss. Dann sind sie aber auch ruhig ! :)
Was mir hier besonders gut gefällt, ist die Atmosphäre im Lehrerzimmer. Die Lehrer sind alle ziemlich lässig, lachen viel und wir haben uns immer interessante Geschichten. Auch wenn wir mal nicht unterrichen können (z.B. wenn wir reisen wollen) dann geht das normalerweise auch klar.
Zu meinem Tagesablauf:
Morgens um 7 klingelt unserer Wecker, meisten wachen wir aber schon etwas früher auf wegen dem Hahn... Zum Frühstück gibts Tee und ich esse meistens eine Mango oder eine Papaya aus einem unserer Gärten. Die Schule beginnt um 8 Uhr; wir sind aber meistens schon etwas früher da, da wir den Unterricht ja auch noch vorbereiten müssen. Am Tag haben wir im Durchschnitt so 3 Schulstunden, die jeweils 40 Minuten dauern. Zwischen diesen Stunden müssen wir den Unterricht vorbereiten, Hausaufgaben korrigieren, und auch für anderes haben wir etwas Zeit. Neben dem Lehrerzimmer ist eine kleine Feuerküche, in der unser Mittagessen zubereitet wird. Meistens gibt es Reis, Ugali, Sukuma, manchmal Fleisch, Linsen, und Freitags sogar Chapati (eine Art Pfannkuchen). So ca. Um halb 5 ist unser Schultag dann zu Ende. Zu Hause sind wir dann meistens so kaputt, dass wir uns nur noch aufs Sofa setzen und lesen oder sowas. Manchmal kümmern wir uns auch um die Tiere, machen den Abwasch, oder räumen unseres kleines Häuschen auf. Abendessen tun wir immer erst sehr spät, bei der Vorbereitung helfen wir meistens mit. Einmal haben wir alleine gekocht, was aber nicht gelungen ist, da wir den Reis verbrannt haben...die Familie hats aber trotzdem gegessen ;)
Da es hier immer so schnell dunkel wird, stellen wir den Generator meistens schon um 7 Uhr nach draußen; dann haben wir ein bisschen Strom am Abend. In unserem Häuschen haben wir sowas aber leider nicht...aber mit Kurbeltaschenlampe und gutem Orientierungssinn kriegen wir das immer irgendwie hin.. :)


Die letzten Tage haben Sarah und ich in Nairobi verbracht, was wieder ein großes Erlebnis war. Am Donnerstag nach der Schule sind wir direkt per Piki Piki in die Stadt gefahren, wo wir dann mit einem Matatu nach Nairobi gefahren sind. Die Fahrt hat ca. 3 Stunden gedauert, was aber ziemlich cool war, weil man immer so viel zu Gesicht bekommt. In Nairobi angekommen, waren wir erstmal total überwältigt von dem krassen Kontrast zum Dorfleben. Übernachtet haben wir in einem Bagpackers, was sehr gemütlich war. Und stellt euch vor, wir hatten da sogar eine warme Dusche und ein richtiges Klo ! Wir haben uns total gefreut, und seehr lange geduscht =) Der nächste Tag war dann wieder typisch afrikanisch...Wir wollten uns eigentlich mit anderen Freiwilligen treffen und was nettes unternehmen, was aber nicht geklappt hat, da niemand auch nur irgendeinen Plan hatte, wann und wo man sich treffen könnte. Dann hieß es mal wieder warten, warten, warten...Gegen Abend haben wir uns ein Zimmer in einem Hostel genommen, wo wir uns erstmal etwas ausgeruht haben, bevor wir uns mit einem anderen Freiwilligen und zwei Co-Workern in der Stadt getroffen haben. Dann hieß es mal wieder Nairobi Night Life, was wieder ein Erlebis für sich war ;) Am nächsten morgen um halb 6 kam ich per Taxi ins Hostel zurück und dann hab ich erstmal ausgeschlafen und am nächsten morgen gleich nochmal die warme Dusche ausgenutzt.
Am Samstag sind Sarah, ich, Johannes (ein ehemaliger Freiwilliger) und Debbi (eine Kenianerin aus Mombasa) auf den größten Second-Hand Markt in Kenia gegangen. Der Markt war echt genial und riesengroß ! Kaufen kann man dort alles von Früchten bis hin zu Schuhen, Tüchern, Schmuck, usw. Als weißer muss man prinzipiell schon mal das doppelte bis dreifache Zahlen wenn man nicht handelt. Wir haben aber den Preis sehr runtergehandelt, bis wir irgendwann nur noch ein kleines bisschen mehr zahlen mussten. Ich habe mir 4 Röcke gekauft, da es eigentlich nicht üblich ist, als Lehrerin Hosen zu tragen. Naja, daran muss ich mich jetzt gewöhnen....
Am Samstagabend waren wir dann nochmal in einem Club, und am Sonntag nach dem Frühstück sind wir per Matatu zurück nach Kitui Town gefahren.

Zuhause haben Sarah und ich feststellen müssen, dass es wieder Zeit ist zu waschen. Richtig sauber werden die Klamotten noch nicht, aber wir haben uns jetzt eine Bürste gekauft, mit der es etwa einfacher ist. Das Waschen von Hand ist immer wieder ein Erlebnis und ich freue mich schon jetzt, in einem Jahr endlich wieder eine Waschmaschine nutzen zu können ! =)

Montag, 2. September 2013

Many impressions und “lots of experiences” !

Seit drei Wochen lebe ich jetzt schon in Kenia, eine davon bei meiner Gastfamilie. Momentan habe ich noch keinen geregelten Tagesablauf, da mein Projekt erst morgen anfängt. Trotzdem habe ich wieder allerhand zu erzählen wenn ich an der vergangenen Tage denke.
Der erste Kulturschock, den ich echt unterschätzt habe, ist so langsam überwunden, und auch bei der Gastfamilie fühle ich mich jeden Tag wohler.
Während den letzten Tagen waren wir oft in der Stadt und die Fahrt dorthin genießen wir immer ganz besonders. Die kleinen Motorräder heißen übrigens Piki Pikis, wie ich es neulich erfahren habe und dürfen maximal eine Person transportieren. (Wir sind eigentlich immer zu zweit auf eines gesessen, wurden heute aber von der Polizei angehalten, die uns sagte, dass das illegal sei...”Is this the way you do it in your homecountry??” “Ähhh..yes!”).
Oft gehen wir auch zu einem der Chambers der Familie. Ein Chamber ist eine Art kleiner Garten, von denen meine Familie über drei Stück besitzt. Auf manchen wird Obst und Gemüse angebaut, auf einem anderen gibt es Ziegen und Esel.
Seit Samstag ist die Familie jetzt komplett udn ich habe endlich alle Familienmitglieder kennengelernt. Die zwei Brüder sind ziemlich cool und sind für jeden Spaß zu haben; besonders der kleinere. Die Gastmutter ist auch total nett, was sich jedoch meistens erst zeigt, sobald sie mit uns alleine ist. Heute waren wir mit ihr in der Stadt, wo sie uns überall ganz stolz als “ihre Töchter” vorgestellt hat.
Da sich unsere Eltern bei jeder Kleinigkeit Sorgen machen mussten wir letzte Woche sogar ins Krankenhaus. Grund für diesen Besuch war lediglich die Tatsache, dass wir uns nicht ganz so fit gefühlt haben und etwas schläfrig waren. Das hat dann auch der Gastpapa irgendwie gemerkt, und kam auf die grandiose Idee, doch mal einen Malariatest zu machen. Also gings los in ein sehr ländliches aber doch relativ seriöses “Krankenhaus”. Nachdem die Ärztin uns etwas Blut aus dem Finger entnommen hatte mussten wir ca. 20 Minuten warten bis endlich das Ergebnis feststand. Und jetzt ratet mal, wie das wohl ausgefallen ist....Natürlich hatten wir kein Malaria. Aber schön, der Gastvater war beruhigt und mir war den ganzen Tag etwas schwindlig (ich hatte den Gastvater schon im Vorhinein darauf hingewiesen, dass mir beim Blutabnehmen immer schlecht wird, was der aber erst geglaubt hat, als er es live miterleben musste...).
Von unserer Dusche hier muss ich euch auch unbedingt noch erzählen. Das ist eigentlich nur ein kleiner Raum mit vier Wänden und einem Nagel an der Decke. Nachdem man sich etwas Wasser in der Feuerküche aufgewärmt hat (wenn man beim Feuermachen erfolgreich war, was wir leider noch nie waren) füllt man dieses in einen Eimer, der unten ein kleines Loch hat das man auf und zudrehen kann. Dann hängt man den Eimer an die Decke und wäscht sich irgendwie. Einfacher ist es aber, wenn man den einfach auf dem Boden stellt und dann immer etwas Wasser mit einem Waschlappen auf sich “hochspritzt”. Angenehmen ist es übrigens, wenn man abends duscht. Da brauch man dann zwar eine Taschenlampe die man irgendwo befestigen muss, aber die Dunkelheit hat den Vorteil, dass man die ganzen Tiere in der Dusche nicht sieht. Und das ist auch besser so !
Neulich hatten wir einen Furry Caterpilar in unserem Zimmer, und seitdem suchen wir das immer ganz gründlich nach irgendwelchen Tieren ab.
Morgen beginnt mein erster Arbeitstag in der Kangalu Secondary School. Dann bekommen wir unseren Lehr- und Stundenplan und lernen das ganze Team und die Schüler kennen. Morgen wird also all das Organisatorische besprochen bevor es dann am Mittwoch so richtig losgeht.
Ich bin schon etwas aufgeregt, freue mich aber auch darauf, endlich zu wissen was mich erwartet.
Am Wochenende gehen wir wahrscheinlich nach Nairobi wo wir bei einem anderen Freiwilligen übernachten und sicherlich viel unternehmen.

Ich bin gespannt auf die nächsten Tage, und lasse so bald wie möglich wieder von mir hören !

Sonntag, 1. September 2013

Update :)

Hab jetzt meine Adresse bekommen:

Kangalu Secondary School
Ms. Marina
P.O. Box 1324-90200
KITUI
Kenya


Dienstag, 27. August 2013

Ankunft in der Hostfamily und erste Eindrücke

Seit Samstag bin ich jetzt schon in der Gastfamilie und habe seit dem so viel erlebt, wie ich es sonst vielleicht in einem Monat tue. Am Samstag nach dem Frühstück haben wir uns mit unserem Hostdad getroffen und sind dann per Matatu ca. 3 Stunden von Nairobi nach Kitui gefahren. Die Fahrt allein war schon ein Erlebnis. Die Koffer wurden irgendwie aufs Dach geschmissen und mit einer Schnur befestigt. Als die Straße mal wieder sehr holprig war, ist mein Koffer runtergefallen und hing nur noch an der dünnen Schnur....Docvh aufgegangen ist er zum Glück nicht. In Kitui (das ist das Gebiet wo ich lebe) angekommen haben wir dann unsere Schwester Halice kennengelernt und sind -nach kurzer Teepause- per Auto nach Kangalu gefahren (Kangalu ist der Namd des Dorfes wo ich lebe).
Dort angekommen wurde uns erstmal das Haus und der Garten gezeigt. Wir zwei (das sind Sarah und ich) schlafen außerhalb der Hauses in einem kleinen Häuschen mit Hochbett, einem kleinen Fenster und einem Abstellschrank. Wir wohnen auf engstem Raum und waren froh, als wir endlich all unsere Sachen in dem 6 m² kleinen Raum verstaut hatten.
Jetzt zur Gastfamilie:
Solomon ist der Name unserer Hostdads, Nelly ist die Hostmum und dann haben wir noch drei Geschwister: Halice, Musila und Mose. Halice studiert schon, ist aber bis Januar hier und kann uns darum alles zeigen. Die beiden Jungs lernen wir am Samstag kennen. Solomon ist sehr stolz auf seine beiden neuen Töchter, was er des Öfteren betont. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meiner neuen Familie. Es gibt hier klare Regeln, die einzuhalten sind, und im Haushalt müssen wir schon anpacken. Aber wir sind ja schließlich Teil der Familie. Da wir erst ab nächster Woche in unserem Projekt arbeiten werden, haben wir momentan noch Ferien. Für Solomon bedeutet das, dass er uns so viel wir möglich zeigen will, und uns deshalb überall mitnimmt, aber dazu später.
Wie haben einen sehr großen Garten hier, und wenn ich ins Weite schaute, sehe ich kaum andere Häuser, nur eine wunderschöne Landschaft, die nicht aufhört.
Tiere haben wir auch ganz viele Hier. Wir haben eine Kuh, drei Hunde, eine Katze mit Babykatze, Hühner und sogar Küken. Zum Kochen gibt es einen Gasherd, der aber sehr sparsam eingesetzt wird. Deshalb haben wir noch eine kleine Feuerküche in der wir sehr oft kochen. Wie essen hier viel Gemüse, Obst und Reis oder Ugali. Neben unserem Fenster ist übrigens ein Mangobaum, und ich freue mich jetzt schon auf Dezember, denn dann kann man die ernten.
Strom haben wir zwei Stunden lang am Abend, danach müssen wir mit einer Öllampe in unser Häuschen und aufs “Klo”, was nicht immer so angenehm ist...


Am Sonntag waren wir erstmal auf dem Markt, wo wir ein paar Lebensmittel eingelauft haben. Hier sind wir übrigens die einzogen weißen, was bedeutet, dass man echt angestarrt wird. In der Kirche waren wir auch am Sonntag, es gibt sogar einen englischen Gottesdienst, der auch nur eine Stunde dauert und eigentlich auch ganz schön war.


Gestern waren wir nochmal auf einem Markt, und anschließend durfte ich mit einem Motorrad heimfahren,was total cool war. (Ich bin nicht selbst gefahren, hab mir nur hinter den Fahrer gesetzt). Am Abend dann war mein persönliches Highlight bis jetzt. Wir vier, also der Hostdad, Schwester, Sarah und ich sind zu einem großen Felsen gefahren und Sarah und ich haben uns den Sonnenuntergang angschaut, währen die anderen bei einer Verwandten waren. Den kann man echt nicht mit dem deutschen vergleichen, und ich hoffe, dass ich noch viele andere sehen werde.
Gestern waren wir auch noch in einem der Gärten der Familie. Dort haben wir ganz viele exotische Früchte geerntet, und das war natürlich das Paradies für mich. Jetzt haben wir hier einen großen Vorrat von Papayas, Mangos, Avocados, Zuckerrohr,...
Heute waren wir in einem anderen Garten wo sehr viele Ziegen, Esel und andere Tiere sind. Für Früchte und so ist es dort zu trocken. Auf der Heimfahrt mit unserem Auto (das sehr alt und klapprig ist) durfte ich dann sogar mal eine Weile fahren. Die Straßen sind hier aber sehr schlecht, mit einem Geländewagen wäre das sicherlich einfacher. Hat aber echt Spaß gemacht!


Ich fühle mich zwar wohl, aber noch nicht so richtig zuhause. Aber ich bin ja auch erst zwei Tage hier, und bis ich micht richtig eingelebt habe, wird es sicher Wochen bis Monate dauern. Auch an die Familienstruktur muss ich mich erst noch gewöhnen. Der Vater hat hier das Sagen, und das was er will, haben wir “Kinder” auch zu machen. Trotzdem ist er echt nett, redet viel mit uns, und will uns so viel es geht von der Kultur mitgeben.
Die Mutter lernen wir erst am Samstag kennen, die ist momentan noch auf der Uni und studiert nochmal.
Morgen zeigt uns ein anderer ehemaliger Freiwilliger unseren zukünftigen Arbeitsplatz, die “Kangalu Secondary School” und am Donnerstag gehen Sarah und ich zu zweit in die Stadt. Das bedeutet, dass wir einfach einen Motorradfahrer anrufen, aufs Motorrad springen und und dorthin fahren lassen.


Trotz all den tollen Eindrücken kann ich immer noch nicht glauben, dass ich hier bin. Von halb sieben bis sieben wird es plötzlich stockdunkel und wir haben dann einen richtig tollen Sternenhimmel. Das sind so viele Sterne, das der Himmel schon fast nicht mehr schwarz, sondern eher weiß aussieht. Ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber dann kann mans sich vielleicht etwas vorstellen.



Ganz liebe Grüße, Marina

Dienstag, 20. August 2013

We have to get used to it... !

Ich weiß gar nicht, wo ich nur anfangen soll zu schreiben, und überlege schon wieder viel zu lange über einen passenden Einstieg. Fang ich doch mal an, von meinem total genialen Wochenende zu erzählen, was der Grund dafür ist, dass ich heute total müde bin. 
Am Samstag hatten wir eine City Tour quer durch Nairobi. Die war leider nicht in einem gemütlichen Bus (so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt) sondern zu Fuß. Eine City Tour war es eigentlich auch nicht wirklich; zumindest fühle ich mich nicht wirklich schlauer. War aber trotzdem ganz witzig und wie immer total unorganisiert und mit sehr langen Wartezeiten. Nach dieser Tour gings dann nach kurzem Einkaufen zurück, wo wir Zeit hatten um uns für den Abend zu richten.
 “Nairobi Night Life” stand auf dem Programm, und ich muss sagen, dass das echt das verrückteste Night Life war, das ich je erlebt habe. An den Tanzstil der Kenianer, der etwas sehr viel näher ist als den, den ich kenne, muss man sich echt gewöhnen. Und wir als Wazungu fallen natürlich doppelt so auf, was die Sache auch nicht leichten macht. Jetzt kann ich aber sagen, dass das ein Programmpunkt war, den wir alle nicht so schnell vergessen werden !
Nach der schlaflosen Nacht gings dann schon weiter mit einer Wanderung auf die Ngong Hills. Um 9 Uhr sollte die eigentlich losgehen, tatsächlich sind wir aber erst zwei Stunden später gegangen (Stichwort kenianisches Zeitmanagement..)
Die Wanderung ging durch eine wunderschöne, endlose Landschaft...eben, wie man sich das so vorstellt. Ich kann das hier auch echt schlecht beschreiben und versuche deshalb, so schnell wie möglich Bilder hier hochzuladen. Als die Wanderung zu Ende war, haben wir gegrillt, und nach drei Stunden Wartezeit (die Teamer hatten vergessen, den Busfahrer anzurufen...) kam dann auch endlich der Bus.
Neulich waren wir übrigens in einem Naturreservat in Nairobi, wo ich mich wie im Dschungel gefühlt habe. Überall Bambus, Bananenbäume, Lianen,... Das war wunderschön, und ich freue mich jetzt schon darauf, den richtigen Regenwald zu durchqueren.
Das Suaheli Unterricht ist nach wie vor sehr anstrengend, und unsere Motivation hält sich auch in Grenzen. Heute hatten wir das große Glück, dass wir laut unserem Lehrer alle so “Hangover” waren, dass es “no sense” machte, uns irgendetwas beizubringen. Also war das ganze heute etwas lockerer.
Heute Abend habe ich das erste Mal von Hand gewaschen, was echt anstrengend ist. Aber “I have to get used to it”; schließlich muss ich das jetzt ein ganzes Jahr tun. Auch mit dem kenianischem Essen kann ich mich noch nicht ganz so anfreunden...



Das sind so viele neue Eindrücke hier, die ich gar nicht in Worte fassen kann, also schaut euch am Besten mal die Bilder an. Ich freue mich riesig auf das kommende Jahr; momentan kann ich das alles hier aber noch gar nicht realisieren. 

Mittwoch, 14. August 2013

There is no hurry in Africa !

Seit Samstag bin ich jetzt schon in Nairobi, und ich muss sagen, dass ich mich von der ersten Sekunde an sehr wohl gefühlt habe. Ähnlich wie auf dem Vorbeieritungsseminar in Deutschland haben wir auch hier einen geregelten und durchgeplanten Tagesablauf. Nur dass man das überhaupt nicht vergleichen kann. Morgens gibts erstmal Frühstück in einem kleinen Häuschen, und dann beginnen auch schon die Swahililessons. Die sind ganz schön anstrengend und erinnern mich etwas an die Schulzeit...Nach dem Mittagessen (Reis und Gemüse gibts da immer) sind wir bis jetzt beistens in die Stadt gegangen um irgendetwas zu “organisieren”. Also beispielsweise das Freischalten der SIM cards und der Internet sticks. Aber -ich hab es schon vorausgesehen- natürlich hat dieses aktivieren nicht auf Anhieb geklappt, weshalb wir am nächsten Tag nochmal in die Stadt mussten. Nairobi selber ist das pure Verkehrschaos. Irgendwelche Regeln gibts hier nicht, und auch der linksverkehr ist mir erst heute aufgefallen, weil eben jeder so fährt wie er möchte. Das gleiche gilt auch für die Ampeln. Es gibt Supermärkte hier wo alles sehr günstig ist, und auch typisch afrikanische Läden. Angequatscht wird man als Weißer (“Mzungu!) natürlich auch sehr oft, was mich aber nicht stört.
Abends, wenn wir dann wieder zu Hause sind, folgt die nächste Einheit. Pünktlich um halb 3 sollte die eigentlich jeden Tag losgehen, was bedeutet, dass man sich mal so 15 min später auf den Weg machen kann. Momentan sitze ich gerade in unserem kleinen Zimmer, weil die Einheit zum Thema “Vorurteile und Privilegien” aufgrund eines sehr plötzlichen monsunartigen Regenschauers ausgefallen ist. Allgemein muss ich sagen, dass ich das Wetter hier noch nicht einschätzen kann. Das kannn sich von einer Minute auf die andere schlagartig ändern.
Heute waren wir mit ein paar Leitern in der Deutschen Botschaft. Wir als Freiwillige wussten nicht genau weshalb; irgendwas mit dem Visum oder so. Also haben wir erstmal davor gewartet bis die Leiter uns weiterhelfen. Doch nach ein paar vielen Minuten Wartezeit hat sich dann herausgestellt, dass auch die nicht wissen, weshalb wir hier sind. Soviel zum Thema “Organisation in Kenia” :) .
Heute sind wir auch zum ersten mal Matatu gefahren. Das ist ein sehr kleines, altes und klappriges “Büsschen” das so lange stehen bleibt, bis es voll ist. Voll entspricht in dem Fall nicht der Anzahl an Sitzen sondern schon ein paar mehr. Die Fahrt damit war sehr aufregend, und ich hab mich fast gefühlt wie in einer kleinen Achterbahn, so hat das gewackelt. Während der Fahrt konnte man sehr viele Stadtteile Nairobis anschauen. Von sehr ärmlichen Slums bin hin zu riesigen vergläserten Villen war alles dabei, und diese starken Kontraste sind schon nicht ohne. Wenn man auf der Straße entlangläuft, ist es ganz normal, dass man von einem Straßenkind nach etwas essbarem gefragt wird, dass man von einem reicheren Mann freundlich begrüßt wird, oder dass man einen Bettler sieht, dem sämtliche Gliedmaßen fehlen. Man bekommt hier schon einiges mit was einen nicht kalt lässt, aber ich will jetzt nicht ins Detail gehen.
Am Freitagabend steht der Programmpunkt “Nairobi Nightlife” an, worauf ich mich jetzt schon riesig freue. Dann gehen wir auch noch auf die Ngong Hills; es wirs also noch viel zu erzählen geben.
Der regen lässt jetzt etwas nach, und draußen ist fast alles überschwemmt.
Ach ja, was ich auch noch erzählen wollte: Am Montagabend während einer Einheit ist bei und im Klassenzimmer an der Decke plötzlich ein Gecko rumgelaufen. Wir alle fanden das sehr spannend, genauso wie der Affe, der einmal über das Grundstück gehüpft ist. Ich bin gespannt, was ich noch alles zu sehen bekomme.



Liebe Grüße, Marina

Dienstag, 13. August 2013

Flug, kenianisches “Zeitmanagement” und afrikanische Hochzeit

Endlich ist es soweit ! Ich bin in Kenia angekommen, liege hier auf meinem doch sehr wackligem Hochbett und schreibe jetzt meinen ersten Blogeintrag aus Kenia!
Ich habe mir vorgenommen, einfach mal los zuschreiben, ohne mir große Gedanken darüber zu machen...
Also, fangen wir an mit dem Flug. Am Freitagmorgen, den 9.8.13, bin ich um 6 Uhr aufgestanden, und um 7 Uhr sind meine ganze Familie und ich dann mit dem Auto nach Frankfurt gefahren. Ich bin übrigens froh, dass ich es nach einigen Problemen doch noch geschafft habe, das Gewicht meines Koffers auf genau 23KG (!) zu reduzieren...
In Frankfurt angekommen habe ich dann auch schon die meisten anderen Freiwilligen getroffen und gemeinsam mit den Eltern haben wir dann etwas gewartet. Nach dem Abschied gings dann los durch die „Piepskontrolle“ die -natürlich- bei mir wieder Geräusche gemacht hat...Nach längerem Warten haben wirs dann auch irgendwann geschafft, und ich habe sogar einen Fensterplatz ergattert ;) Von diesem aus konnte ich als wir schon über Ägypten waren, einen wunderschönen Sonnenuntergang betrachten.
Nach Umstieg und erneuter Wartezeit in Cairo folgte dann der zweite Teil unseres Fluges, nämlich die 5-stündige (Nacht-) Fahrt nach Nairobi. Die war dann auch sehr anstrengend, denn das Flugzeug war deutlich kleiner und schlafen ging auch nicht wirklich...
In Nairobi angekommen (der Flughafen ist ja ein Tag vor meiner Abreise fast komplett abgebrannt) mussten wir erstmal durch provisorische Zelte zum Check-in und dann zur Gepäckausgabe. Ja, und nach dieser ca. 10 Stündigen Fahrt (inklusive Auto) hab ich mich dann natürlich riesig gefreut, von einer Person meiner Ogranisation ICYE abgeholt zu werden. Doch kommen wir zum Problem des „kenianischen Zeitmanagements“. Als wir dann also -total am Ende- auf dem Flughafen (oder das was davon noch übrig war) saßen, kam mir gerade eben das Sprichwort in den Sinn: „ Gott hat den Europäern die Uhr gegeben und den Afrikanern die Zeit“. Das bedeutete ganz konkret für uns: 3,5 stündiges Warten am Flugahafen, in der Hoffnung, dass uns irgendwann mal jemand abholt. Doch da wurde leider nichts draus, und nach einem Telefonat mit der Organisation kam dann heraus, dass diese dachte, wir würden erst am Sonntag ankommen... dann haben wirs uns eben auf dem Boden mit Schlafsäcken gemütlich gemacht und waren dabei die Attraktion schlechthin ! =)
Kommen wir zu einem weiteren Highlight: Während der Autofahrt zum Arrivalcamp in Nairobi (ich war begeistert von der wunderschönen Landschaft, und den typisch afrikanischen Bäumen) entdeckten einige dann plötzlich eine Giraffe auf einer riesigen Fläche neben der Straße. Ich konnte mein Glück natürlich kaum fassen, das ist ja klar ! =) Im Nachhinein haben ich dann erfahren, dass die Fläche Teil des Nairobi Nationalparks ist. Giraffen, Elefanten, Löwen usw. sind hier also keine Seltenheit.
Nach der aufregenden Fahrt durch Nairobi kamen wir dann eine halbe Stunde später im Arrivalcamp an. Dort sind wir jetzt erstmal ca. 2 Wochen um das neue Land kennenzulernen. Dieser Camp ist auf einem großen Gelände, wo sich eine Schule für Mädchen befindet, oder sagen wir eher ein riesiges Internat namens „State House Girls“. Die Mädels haben aber Schulfrei, was bedeutet, dass wir hier mit ganz vielen Kenianern, die hier arbeiten, alleine sind. Das Gelände gefällt mir wahnsinnig gut; es gibt sogar Bananenbäume! Von innen ist es sehr einfach gehalten; es gibt kein so richtig fließendes kaltes Wasser, Plumsklos, Holzbänke, (sich leider nicht schließbare) Fenster, und das wars eigentlich auch schon. Die Aussicht auf das schöne Kenia gleicht das aber wieder aus, und jetzt muss ich mich dran gewöhnen, und damit hab ich ganz und gar kein Problem, denn so „einfach“ wollte ich es ja.
Als wir ankamen waren auf der Wiese vor unserem Schlafbereich schon die Vorbereitungen für eine afrikanische Hochzeit, die heute stattgefunden hat. Und da wir heute noch frei hatten, waren wir natürlich herzlich dazu eingeladen.
Die Hochzeit war genau so, wie man sich das vorstellt: Bunte Röcke und Kleider, Musik und Tanz und sehr gut gelaunte, offene und herzliche Kenianer. Anfangs haben wir nur beobachtet, doch als kleine Gruppe von Europäern (hier werden wir „Mazinga“ genannt) fällt man da natürlich schon auf. Wir wurden in den „Mittelpunkt“ gerufen, also dorthin, wo und alle sehen konnten, und ein Mann hat uns gezeigt, wie man hier so tanzt. Dann kam die Braut auch noch dazu, wir und die Kenianer haben gelacht, und wir waren mal wieder im Mittelpunkt...Aber ich kann darüber nur schmunzeln ;)
Ich muss sagen, dass die Kenianer auf jeden Fall ganz liebe, offene Menschen sind, und ich mich wahnsinnig freue, ein Jahr mit ihnen verbringen zu dürfen! Aber umstellen muss ich mich schon, denn diese Offenheit in diesem Ausmaß ist mir so noch kaum begegnet.
Morgen kommen noch Freiwillige aus aller Welt, und am Montag geht dann das Programm los.
Ich kanns noch gar nicht glauben, dass ich hier bin. Vielleicht realisiere ich es ja in den nächsten Tagen. Es fühlt sich gerade alles noch so an, als würde ich träumen und im nächsten Moment mache ich die Augen auf und bin zu Hause in Deutschland.

Nachdem ich jetzt 36 Stunden am Stück wach war, leg ich mich nun mal schlafen, und versuche mich nicht allzu sehr zu bewegen, denn mit dem Hochbett bin ich ja noch nicht so ganz vertraut... ;)


Lala Salama (Gute Nacht), Marina 

Dienstag, 6. August 2013

Impfmarathon, letzte Einkäufe und Kofferpacken

Ich sitze gerade hier in meinem momentan total chaotischen Zimmer. Grund für dieses Chaos ist, dass ich seit einigen Tagen mein Zimmer komplett in Umzugskisten packe. Paralell dazu bin ich auch schon fleißig (mehr oder weniger...) am Packen meines Koffers. 
Die Einkäufe hab ich auch schon größtenteils hinter mir, und muss dazu sagen, dass ich beim Einkaufen schon etwas überfordert war. Manche Produkte gibt es in Kenia ja nicht, was bedeutet, dass ich solche für ein ganzes Jahr einkaufen musste. Jetzt steht in meinem Zimmer ein riesiger Wäschekorb voll mit Shampoo, Sonnenmilch, Cremen, Zahnpasta und anderen Hygieneartikeln. "Das wird aber ein langer Urlaub" war der Kommentar der Kassiererin dazu. :)

Da die meisten meiner Freunde schon im Urlaub sind, habe ich auch einen Großteil der Abschiede schon hinter mir. War aber gar nicht so schlimm wie ichs mir vorgestellt habe. Für mich persönlich wars so, als würde man sich in ein paar Tagen ja sowieso wieder sehen...

Was ich total unterschätzt habe, waren/sind die Impfungen. Achtmal war ich jetzt insgesamt beim Impfen; heute habe ich die letzte bekommen. Hätte nie gedacht, dass ich das durchstehe! (dazu muss ich erwähnen, dass mir beim Impfen prinzipiell immer schwindlig wird, und mich der Arzt schon so gut kennt, dass er immer sagt "Leg dich schonmal hin" "Bleib lieber noch ein bisschen liegen...") Aber jetzt hab ichs endlich rum und bin -zumindest gesundheitlich- gewappnet für das Abenteuer!

Ach ja, meine Gastfamilie hab ich auch schon. Ist sehr ländlich dort,  genauso wie ichs mir gewünscht habe. Wenn schon Afrika, dann richtig! :) Aber genauere Infos zur Familie und zum Örtchen Kangalu dann, wenn ich dort bin. 
Mein Wunsch vom Unterrichten ist übrigens auch in Erfüllung gegangen. Mein Projekt heißt "Kangalu Secondary School" und das Unterrichten ist das, was mich momentan am meisten nervös macht...ich überleg mir mal noch ein paar schönen Spiele und Energizer; schließlich möchte ich nicht, dass der Unterricht zu langweilig wird.
Aber ich gehe die Sache erstmal langsam, und vielleicht auch nicht mit zu hohen Erwartungen, an. 

Aufgeregt bin ich schon seit mehreren Tagen, und ich kanns kaum noch Abwarten bis es am Freitag endlich losgeht. Bin gespannt, was bis dahin noch so passiert...

Der nächste Blogeintrag kommt dann bestimmt aus Kenia. Ist echt komisch jetzt selber so einen Blog zu schreiben....vor einem Jahr hab ich noch über den Blog eines Freiwilligen aus Kenia gestaunt, und jetzt bin ich selbst in der Situation.

Liebe Grüße, 
Marina 

Freitag, 26. Juli 2013

Vorbereitungsseminar- bald wird es ernst !

Hallo!

Ich habe lange darauf gewartet, endlich meinen ersten Blogeintrag zu verfassen, wollte aber abwarten bis es etwas spannendes zu erzählen gibt. 
Die vergangenen 10 Tage habe ich in Witzenhausen auf der Burg Ludwigstein mit über 100 Freiwilligen verbracht. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ein solches Seminar so anstrengend sein kann!
Nachdem ich am 15. Juli in Witzenhausen mit etwas Verspätung angekommen bin (ich war im falschen Zug...) habe ich sofort meine Kenia-Gruppe kennengelernt, was natürlich sehr spannend war. Ich muss sagen, dass ich sehr erleichtert war/bin, dass ich mit so netten Leuten für ein Jahr ins Ausland gehe.
Nach dem ersten Kennenlernen gings dann auch schon los mit der Reflektionsgruppe. Mit dieser Gruppe (ich war in der Gruppe "gelb") durfte ich die nächsten Tage fleißig diskutieren und reflektieren, was auf  Dauer manchmal sehr anstrengend war. Am nächsten morgen gings dann auch schon los mit dem bekannten "Energizer"- ein kleines Spiel zum wachwerden. Anschließend kam jeden Tag dann eine Einheit über die verschiedensten Themen: Rassismus, Gesundheit, Identität, Kultur und Werte, Konflikte...Nach der Mittagspause kam dann nochmal ein solches Thema, das wir in Gruppen bearbeiteten. Nach der Reflexionsgruppe und dem Abendessen kam dann der beste Teil der Tages: Freizeit! (Aber nur wenn wir Glück hatten, und nicht noch eine dritte Einheit auf uns wartete..) Ich bin froh, dass ich meine Gitarre mitgenommen habe, denn es gibt nichts schöneres als sich mit ein paar anderen abends auf eine Wiese oder ans Lagerfeuer zu setzten und zu singen. Irgendwann wurde es dann aber so dunkel, dass ich die Noten nicht mehr lesen konnte...
Am Samstag kam dann etwas Abwechslung in der doch manchmal sehr monotonen Tagesablauf. Der Samstag war komplett frei für unseren Tagesausflug, wo ich mich zum Kanufahren angemeldet hatte. Hat echt Spaß gemacht, außer als wir dann nass gespritzt wurden; dann wars etwas kalt. 

Dienstagabend  war mein persönliches Highlight: Die Abschlussparty! Nach der "Open Stage" wo jeder sein Talent vorführen konnte bin ich mit ein paar anderen erstmal Richtung lauter Musik und Lagerfeuer gegangen. Als wir nach dem Tanzen dann doch etwas müde waren, beschlossen wir (anfangs waren wir zu siebt) unter freiem Himmel zu schlafen. Irgendwann waren wir nur noch zu viert, aber wir haben die Sache durchgezogen! Mit Bettzeug und Laken haben wir uns hinter die Burg (die aussah wie ein altes Schloss inclusive "Rapunzelturm", Musikzimmer, Kaminzimmer und einem wunderschönen Ausblick) in den Kräutergarten gelegt und erstmal bis 5 Uhr geschlafen. Von ein paar lustigen Menschen wurde ich geweckt, weil die wohl meinten, sei könnten sich noch neben mich legen. Um 7 Uhr dann bin ich aufgestanden; schließlich musste ja auch noch gepackt werden. Nach einer anstrengenden Zugfahrt war ich dann um 21:30 endlich zu Hause !
Das Seminar hat mir sehr gut gefallen, ich habe ein Paar sehr nette Leute kennengelernt und die Meisten von ihnen gehen sogar mit nach Kenia! 
Ach ja, und Vorbereitet fühle ich mich auch, ich träume sogar nur noch von Kenia, auch wenn diese Träume mich immer sehr verwirren...

Liebe Grüße und bis bald, Marina