Montag, 9. September 2013

Erste Woche im Projekt und City Life Nairobi

Seit einer Woche schon bin ich Ms. Marina und unterrichte in der Kangalu Secondary School. Zu Beginn der letzten Woche hatten wir ein Meeting mit den ganzen Lehrern im Lehrerzimmer, wo wir den Stundenplan und all das Organisatorische besprochen haben. Wegen ziemlich vielen Unklarheiten hat das auch dementsprechend lange gedauert und war sehr anstrengend. Am Tag darauf war dann mein erster Unterrichtstag. Ich unterrichte Englisch in der Form 1 (was ungefähr der neunten Klasse entspricht), Sport in Form 1 und 3 und Life Skills in Form 2 und 4. Es gibt hier leider keinen richtigen Lehrplan was die Sache nicht gerade einfach macht. Besonders am Anfang ist es schwer, da man das Level auf dem die Schüler sein sollten nicht ganz einschätzen kann. Momentan bin ich also noch dabei, zu schauen, wie weit die Schüler sind. Da die aber kaum etwas sagen und nur Frontalunterricht gewohnt sind, ist auch das nicht gerade einfach.
Das Unterrichen macht mir großen Spaß, vorvallem dann, wenn man merkt, dass die Schüler Fortschritte machen oder einfach nur eine Aufgabe richtig gemacht haben. Aber wie in jeder Klasse gibt es auch hier ein Paar Chaoten, die man des Öfteren ermahnen oder einfach vor die Tür schicken muss. Dann sind sie aber auch ruhig ! :)
Was mir hier besonders gut gefällt, ist die Atmosphäre im Lehrerzimmer. Die Lehrer sind alle ziemlich lässig, lachen viel und wir haben uns immer interessante Geschichten. Auch wenn wir mal nicht unterrichen können (z.B. wenn wir reisen wollen) dann geht das normalerweise auch klar.
Zu meinem Tagesablauf:
Morgens um 7 klingelt unserer Wecker, meisten wachen wir aber schon etwas früher auf wegen dem Hahn... Zum Frühstück gibts Tee und ich esse meistens eine Mango oder eine Papaya aus einem unserer Gärten. Die Schule beginnt um 8 Uhr; wir sind aber meistens schon etwas früher da, da wir den Unterricht ja auch noch vorbereiten müssen. Am Tag haben wir im Durchschnitt so 3 Schulstunden, die jeweils 40 Minuten dauern. Zwischen diesen Stunden müssen wir den Unterricht vorbereiten, Hausaufgaben korrigieren, und auch für anderes haben wir etwas Zeit. Neben dem Lehrerzimmer ist eine kleine Feuerküche, in der unser Mittagessen zubereitet wird. Meistens gibt es Reis, Ugali, Sukuma, manchmal Fleisch, Linsen, und Freitags sogar Chapati (eine Art Pfannkuchen). So ca. Um halb 5 ist unser Schultag dann zu Ende. Zu Hause sind wir dann meistens so kaputt, dass wir uns nur noch aufs Sofa setzen und lesen oder sowas. Manchmal kümmern wir uns auch um die Tiere, machen den Abwasch, oder räumen unseres kleines Häuschen auf. Abendessen tun wir immer erst sehr spät, bei der Vorbereitung helfen wir meistens mit. Einmal haben wir alleine gekocht, was aber nicht gelungen ist, da wir den Reis verbrannt haben...die Familie hats aber trotzdem gegessen ;)
Da es hier immer so schnell dunkel wird, stellen wir den Generator meistens schon um 7 Uhr nach draußen; dann haben wir ein bisschen Strom am Abend. In unserem Häuschen haben wir sowas aber leider nicht...aber mit Kurbeltaschenlampe und gutem Orientierungssinn kriegen wir das immer irgendwie hin.. :)


Die letzten Tage haben Sarah und ich in Nairobi verbracht, was wieder ein großes Erlebnis war. Am Donnerstag nach der Schule sind wir direkt per Piki Piki in die Stadt gefahren, wo wir dann mit einem Matatu nach Nairobi gefahren sind. Die Fahrt hat ca. 3 Stunden gedauert, was aber ziemlich cool war, weil man immer so viel zu Gesicht bekommt. In Nairobi angekommen, waren wir erstmal total überwältigt von dem krassen Kontrast zum Dorfleben. Übernachtet haben wir in einem Bagpackers, was sehr gemütlich war. Und stellt euch vor, wir hatten da sogar eine warme Dusche und ein richtiges Klo ! Wir haben uns total gefreut, und seehr lange geduscht =) Der nächste Tag war dann wieder typisch afrikanisch...Wir wollten uns eigentlich mit anderen Freiwilligen treffen und was nettes unternehmen, was aber nicht geklappt hat, da niemand auch nur irgendeinen Plan hatte, wann und wo man sich treffen könnte. Dann hieß es mal wieder warten, warten, warten...Gegen Abend haben wir uns ein Zimmer in einem Hostel genommen, wo wir uns erstmal etwas ausgeruht haben, bevor wir uns mit einem anderen Freiwilligen und zwei Co-Workern in der Stadt getroffen haben. Dann hieß es mal wieder Nairobi Night Life, was wieder ein Erlebis für sich war ;) Am nächsten morgen um halb 6 kam ich per Taxi ins Hostel zurück und dann hab ich erstmal ausgeschlafen und am nächsten morgen gleich nochmal die warme Dusche ausgenutzt.
Am Samstag sind Sarah, ich, Johannes (ein ehemaliger Freiwilliger) und Debbi (eine Kenianerin aus Mombasa) auf den größten Second-Hand Markt in Kenia gegangen. Der Markt war echt genial und riesengroß ! Kaufen kann man dort alles von Früchten bis hin zu Schuhen, Tüchern, Schmuck, usw. Als weißer muss man prinzipiell schon mal das doppelte bis dreifache Zahlen wenn man nicht handelt. Wir haben aber den Preis sehr runtergehandelt, bis wir irgendwann nur noch ein kleines bisschen mehr zahlen mussten. Ich habe mir 4 Röcke gekauft, da es eigentlich nicht üblich ist, als Lehrerin Hosen zu tragen. Naja, daran muss ich mich jetzt gewöhnen....
Am Samstagabend waren wir dann nochmal in einem Club, und am Sonntag nach dem Frühstück sind wir per Matatu zurück nach Kitui Town gefahren.

Zuhause haben Sarah und ich feststellen müssen, dass es wieder Zeit ist zu waschen. Richtig sauber werden die Klamotten noch nicht, aber wir haben uns jetzt eine Bürste gekauft, mit der es etwa einfacher ist. Das Waschen von Hand ist immer wieder ein Erlebnis und ich freue mich schon jetzt, in einem Jahr endlich wieder eine Waschmaschine nutzen zu können ! =)

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