Mittwoch, 14. August 2013

There is no hurry in Africa !

Seit Samstag bin ich jetzt schon in Nairobi, und ich muss sagen, dass ich mich von der ersten Sekunde an sehr wohl gefühlt habe. Ähnlich wie auf dem Vorbeieritungsseminar in Deutschland haben wir auch hier einen geregelten und durchgeplanten Tagesablauf. Nur dass man das überhaupt nicht vergleichen kann. Morgens gibts erstmal Frühstück in einem kleinen Häuschen, und dann beginnen auch schon die Swahililessons. Die sind ganz schön anstrengend und erinnern mich etwas an die Schulzeit...Nach dem Mittagessen (Reis und Gemüse gibts da immer) sind wir bis jetzt beistens in die Stadt gegangen um irgendetwas zu “organisieren”. Also beispielsweise das Freischalten der SIM cards und der Internet sticks. Aber -ich hab es schon vorausgesehen- natürlich hat dieses aktivieren nicht auf Anhieb geklappt, weshalb wir am nächsten Tag nochmal in die Stadt mussten. Nairobi selber ist das pure Verkehrschaos. Irgendwelche Regeln gibts hier nicht, und auch der linksverkehr ist mir erst heute aufgefallen, weil eben jeder so fährt wie er möchte. Das gleiche gilt auch für die Ampeln. Es gibt Supermärkte hier wo alles sehr günstig ist, und auch typisch afrikanische Läden. Angequatscht wird man als Weißer (“Mzungu!) natürlich auch sehr oft, was mich aber nicht stört.
Abends, wenn wir dann wieder zu Hause sind, folgt die nächste Einheit. Pünktlich um halb 3 sollte die eigentlich jeden Tag losgehen, was bedeutet, dass man sich mal so 15 min später auf den Weg machen kann. Momentan sitze ich gerade in unserem kleinen Zimmer, weil die Einheit zum Thema “Vorurteile und Privilegien” aufgrund eines sehr plötzlichen monsunartigen Regenschauers ausgefallen ist. Allgemein muss ich sagen, dass ich das Wetter hier noch nicht einschätzen kann. Das kannn sich von einer Minute auf die andere schlagartig ändern.
Heute waren wir mit ein paar Leitern in der Deutschen Botschaft. Wir als Freiwillige wussten nicht genau weshalb; irgendwas mit dem Visum oder so. Also haben wir erstmal davor gewartet bis die Leiter uns weiterhelfen. Doch nach ein paar vielen Minuten Wartezeit hat sich dann herausgestellt, dass auch die nicht wissen, weshalb wir hier sind. Soviel zum Thema “Organisation in Kenia” :) .
Heute sind wir auch zum ersten mal Matatu gefahren. Das ist ein sehr kleines, altes und klappriges “Büsschen” das so lange stehen bleibt, bis es voll ist. Voll entspricht in dem Fall nicht der Anzahl an Sitzen sondern schon ein paar mehr. Die Fahrt damit war sehr aufregend, und ich hab mich fast gefühlt wie in einer kleinen Achterbahn, so hat das gewackelt. Während der Fahrt konnte man sehr viele Stadtteile Nairobis anschauen. Von sehr ärmlichen Slums bin hin zu riesigen vergläserten Villen war alles dabei, und diese starken Kontraste sind schon nicht ohne. Wenn man auf der Straße entlangläuft, ist es ganz normal, dass man von einem Straßenkind nach etwas essbarem gefragt wird, dass man von einem reicheren Mann freundlich begrüßt wird, oder dass man einen Bettler sieht, dem sämtliche Gliedmaßen fehlen. Man bekommt hier schon einiges mit was einen nicht kalt lässt, aber ich will jetzt nicht ins Detail gehen.
Am Freitagabend steht der Programmpunkt “Nairobi Nightlife” an, worauf ich mich jetzt schon riesig freue. Dann gehen wir auch noch auf die Ngong Hills; es wirs also noch viel zu erzählen geben.
Der regen lässt jetzt etwas nach, und draußen ist fast alles überschwemmt.
Ach ja, was ich auch noch erzählen wollte: Am Montagabend während einer Einheit ist bei und im Klassenzimmer an der Decke plötzlich ein Gecko rumgelaufen. Wir alle fanden das sehr spannend, genauso wie der Affe, der einmal über das Grundstück gehüpft ist. Ich bin gespannt, was ich noch alles zu sehen bekomme.



Liebe Grüße, Marina

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