Seit Samstag bin ich jetzt schon in
Nairobi, und ich muss sagen, dass ich mich von der ersten Sekunde an
sehr wohl gefühlt habe. Ähnlich wie auf dem Vorbeieritungsseminar
in Deutschland haben wir auch hier einen geregelten und
durchgeplanten Tagesablauf. Nur dass man das überhaupt nicht
vergleichen kann. Morgens gibts erstmal Frühstück in einem kleinen
Häuschen, und dann beginnen auch schon die Swahililessons. Die sind
ganz schön anstrengend und erinnern mich etwas an die
Schulzeit...Nach dem Mittagessen (Reis und Gemüse gibts da immer)
sind wir bis jetzt beistens in die Stadt gegangen um irgendetwas zu
“organisieren”. Also beispielsweise das Freischalten der SIM
cards und der Internet sticks. Aber -ich hab es schon vorausgesehen-
natürlich hat dieses aktivieren nicht auf Anhieb geklappt, weshalb
wir am nächsten Tag nochmal in die Stadt mussten. Nairobi selber ist
das pure Verkehrschaos. Irgendwelche Regeln gibts hier nicht, und
auch der linksverkehr ist mir erst heute aufgefallen, weil eben jeder
so fährt wie er möchte. Das gleiche gilt auch für die Ampeln. Es
gibt Supermärkte hier wo alles sehr günstig ist, und auch typisch
afrikanische Läden. Angequatscht wird man als Weißer (“Mzungu!)
natürlich auch sehr oft, was mich aber nicht stört.
Abends, wenn wir dann wieder zu
Hause sind, folgt die nächste Einheit. Pünktlich um halb 3 sollte
die eigentlich jeden Tag losgehen, was bedeutet, dass man sich mal so
15 min später auf den Weg machen kann. Momentan sitze ich gerade in
unserem kleinen Zimmer, weil die Einheit zum Thema “Vorurteile und
Privilegien” aufgrund eines sehr plötzlichen monsunartigen
Regenschauers ausgefallen ist. Allgemein muss ich sagen, dass ich das
Wetter hier noch nicht einschätzen kann. Das kannn sich von einer
Minute auf die andere schlagartig ändern.
Heute waren wir mit ein paar
Leitern in der Deutschen Botschaft. Wir als Freiwillige wussten nicht
genau weshalb; irgendwas mit dem Visum oder so. Also haben wir
erstmal davor gewartet bis die Leiter uns weiterhelfen. Doch nach ein
paar vielen Minuten Wartezeit hat sich dann herausgestellt, dass auch
die nicht wissen, weshalb wir hier sind. Soviel zum Thema
“Organisation in Kenia” :) .
Heute sind wir auch zum ersten mal
Matatu gefahren. Das ist ein sehr kleines, altes und klappriges
“Büsschen” das so lange stehen bleibt, bis es voll ist. Voll
entspricht in dem Fall nicht der Anzahl an Sitzen sondern schon ein
paar mehr. Die Fahrt damit war sehr aufregend, und ich hab mich fast
gefühlt wie in einer kleinen Achterbahn, so hat das gewackelt.
Während der Fahrt konnte man sehr viele Stadtteile Nairobis
anschauen. Von sehr ärmlichen Slums bin hin zu riesigen vergläserten
Villen war alles dabei, und diese starken Kontraste sind schon nicht
ohne. Wenn man auf der Straße entlangläuft, ist es ganz normal,
dass man von einem Straßenkind nach etwas essbarem gefragt wird,
dass man von einem reicheren Mann freundlich begrüßt wird, oder
dass man einen Bettler sieht, dem sämtliche Gliedmaßen fehlen. Man
bekommt hier schon einiges mit was einen nicht kalt lässt, aber ich
will jetzt nicht ins Detail gehen.
Am Freitagabend steht der
Programmpunkt “Nairobi Nightlife” an, worauf ich mich jetzt schon
riesig freue. Dann gehen wir auch noch auf die Ngong Hills; es wirs
also noch viel zu erzählen geben.
Der regen lässt jetzt etwas nach,
und draußen ist fast alles überschwemmt.
Ach ja, was ich auch noch erzählen
wollte: Am Montagabend während einer Einheit ist bei und im
Klassenzimmer an der Decke plötzlich ein Gecko rumgelaufen. Wir alle
fanden das sehr spannend, genauso wie der Affe, der einmal über das
Grundstück gehüpft ist. Ich bin gespannt, was ich noch alles zu
sehen bekomme.
Liebe Grüße, Marina
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