Endlich ist es soweit
! Ich bin in Kenia angekommen, liege hier auf meinem doch sehr
wackligem Hochbett und schreibe jetzt meinen ersten Blogeintrag aus
Kenia!
Ich habe mir
vorgenommen, einfach mal los zuschreiben, ohne mir große Gedanken
darüber zu machen...
Also, fangen wir an
mit dem Flug. Am Freitagmorgen, den 9.8.13, bin ich um 6 Uhr
aufgestanden, und um 7 Uhr sind meine ganze Familie und ich dann mit
dem Auto nach Frankfurt gefahren. Ich bin übrigens froh, dass ich es
nach einigen Problemen doch noch geschafft habe, das Gewicht meines
Koffers auf genau 23KG (!) zu reduzieren...
In Frankfurt
angekommen habe ich dann auch schon die meisten anderen Freiwilligen
getroffen und gemeinsam mit den Eltern haben wir dann etwas gewartet.
Nach dem Abschied gings dann los durch die „Piepskontrolle“ die
-natürlich- bei mir wieder Geräusche gemacht hat...Nach längerem
Warten haben wirs dann auch irgendwann geschafft, und ich habe sogar
einen Fensterplatz ergattert ;) Von diesem aus konnte ich als wir
schon über Ägypten waren, einen wunderschönen Sonnenuntergang
betrachten.
Nach Umstieg und
erneuter Wartezeit in Cairo folgte dann der zweite Teil unseres
Fluges, nämlich die 5-stündige (Nacht-) Fahrt nach Nairobi. Die war
dann auch sehr anstrengend, denn das Flugzeug war deutlich kleiner
und schlafen ging auch nicht wirklich...
In Nairobi angekommen
(der Flughafen ist ja ein Tag vor meiner Abreise fast komplett
abgebrannt) mussten wir erstmal durch provisorische Zelte zum
Check-in und dann zur Gepäckausgabe. Ja, und nach dieser ca. 10
Stündigen Fahrt (inklusive Auto) hab ich mich dann natürlich riesig
gefreut, von einer Person meiner Ogranisation ICYE abgeholt zu
werden. Doch kommen wir zum Problem des „kenianischen
Zeitmanagements“. Als wir dann also -total am Ende- auf dem
Flughafen (oder das was davon noch übrig war) saßen, kam mir gerade
eben das Sprichwort in den Sinn: „ Gott hat den Europäern die Uhr
gegeben und den Afrikanern die Zeit“. Das bedeutete ganz konkret
für uns: 3,5 stündiges Warten am Flugahafen, in der Hoffnung, dass
uns irgendwann mal jemand abholt. Doch da wurde leider nichts draus,
und nach einem Telefonat mit der Organisation kam dann heraus, dass
diese dachte, wir würden erst am Sonntag ankommen... dann haben wirs
uns eben auf dem Boden mit Schlafsäcken gemütlich gemacht und waren
dabei die Attraktion schlechthin ! =)
Kommen wir zu einem
weiteren Highlight: Während der Autofahrt zum Arrivalcamp in Nairobi
(ich war begeistert von der wunderschönen Landschaft, und den
typisch afrikanischen Bäumen) entdeckten einige dann plötzlich eine
Giraffe auf einer riesigen Fläche neben der Straße. Ich konnte mein
Glück natürlich kaum fassen, das ist ja klar ! =) Im Nachhinein
haben ich dann erfahren, dass die Fläche Teil des Nairobi
Nationalparks ist. Giraffen, Elefanten, Löwen usw. sind hier also
keine Seltenheit.
Nach der aufregenden
Fahrt durch Nairobi kamen wir dann eine halbe Stunde später im
Arrivalcamp an. Dort sind wir jetzt erstmal ca. 2 Wochen um das neue
Land kennenzulernen. Dieser Camp ist auf einem großen Gelände, wo
sich eine Schule für Mädchen befindet, oder sagen wir eher ein
riesiges Internat namens „State House Girls“. Die Mädels haben
aber Schulfrei, was bedeutet, dass wir hier mit ganz vielen
Kenianern, die hier arbeiten, alleine sind. Das Gelände gefällt mir
wahnsinnig gut; es gibt sogar Bananenbäume! Von innen ist es sehr
einfach gehalten; es gibt kein so richtig fließendes kaltes Wasser,
Plumsklos, Holzbänke, (sich leider nicht schließbare) Fenster, und
das wars eigentlich auch schon. Die Aussicht auf das schöne Kenia
gleicht das aber wieder aus, und jetzt muss ich mich dran gewöhnen,
und damit hab ich ganz und gar kein Problem, denn so „einfach“
wollte ich es ja.
Als wir ankamen waren
auf der Wiese vor unserem Schlafbereich schon die Vorbereitungen für
eine afrikanische Hochzeit, die heute stattgefunden hat. Und da wir
heute noch frei hatten, waren wir natürlich herzlich dazu
eingeladen.
Die Hochzeit war genau
so, wie man sich das vorstellt: Bunte Röcke und Kleider, Musik und
Tanz und sehr gut gelaunte, offene und herzliche Kenianer. Anfangs
haben wir nur beobachtet, doch als kleine Gruppe von Europäern (hier
werden wir „Mazinga“ genannt) fällt man da natürlich schon auf.
Wir wurden in den „Mittelpunkt“ gerufen, also dorthin, wo und
alle sehen konnten, und ein Mann hat uns gezeigt, wie man hier so
tanzt. Dann kam die Braut auch noch dazu, wir und die Kenianer haben
gelacht, und wir waren mal wieder im Mittelpunkt...Aber ich kann
darüber nur schmunzeln ;)
Ich muss sagen, dass
die Kenianer auf jeden Fall ganz liebe, offene Menschen sind, und ich
mich wahnsinnig freue, ein Jahr mit ihnen verbringen zu dürfen! Aber
umstellen muss ich mich schon, denn diese Offenheit in diesem Ausmaß
ist mir so noch kaum begegnet.
Morgen kommen noch
Freiwillige aus aller Welt, und am Montag geht dann das Programm los.
Ich kanns noch gar
nicht glauben, dass ich hier bin. Vielleicht realisiere ich es ja in
den nächsten Tagen. Es fühlt sich gerade alles noch so an, als
würde ich träumen und im nächsten Moment mache ich die Augen auf
und bin zu Hause in Deutschland.
Nachdem ich jetzt 36
Stunden am Stück wach war, leg ich mich nun mal schlafen, und
versuche mich nicht allzu sehr zu bewegen, denn mit dem Hochbett bin
ich ja noch nicht so ganz vertraut... ;)
Lala Salama (Gute
Nacht), Marina
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