Dienstag, 27. August 2013

Ankunft in der Hostfamily und erste Eindrücke

Seit Samstag bin ich jetzt schon in der Gastfamilie und habe seit dem so viel erlebt, wie ich es sonst vielleicht in einem Monat tue. Am Samstag nach dem Frühstück haben wir uns mit unserem Hostdad getroffen und sind dann per Matatu ca. 3 Stunden von Nairobi nach Kitui gefahren. Die Fahrt allein war schon ein Erlebnis. Die Koffer wurden irgendwie aufs Dach geschmissen und mit einer Schnur befestigt. Als die Straße mal wieder sehr holprig war, ist mein Koffer runtergefallen und hing nur noch an der dünnen Schnur....Docvh aufgegangen ist er zum Glück nicht. In Kitui (das ist das Gebiet wo ich lebe) angekommen haben wir dann unsere Schwester Halice kennengelernt und sind -nach kurzer Teepause- per Auto nach Kangalu gefahren (Kangalu ist der Namd des Dorfes wo ich lebe).
Dort angekommen wurde uns erstmal das Haus und der Garten gezeigt. Wir zwei (das sind Sarah und ich) schlafen außerhalb der Hauses in einem kleinen Häuschen mit Hochbett, einem kleinen Fenster und einem Abstellschrank. Wir wohnen auf engstem Raum und waren froh, als wir endlich all unsere Sachen in dem 6 m² kleinen Raum verstaut hatten.
Jetzt zur Gastfamilie:
Solomon ist der Name unserer Hostdads, Nelly ist die Hostmum und dann haben wir noch drei Geschwister: Halice, Musila und Mose. Halice studiert schon, ist aber bis Januar hier und kann uns darum alles zeigen. Die beiden Jungs lernen wir am Samstag kennen. Solomon ist sehr stolz auf seine beiden neuen Töchter, was er des Öfteren betont. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meiner neuen Familie. Es gibt hier klare Regeln, die einzuhalten sind, und im Haushalt müssen wir schon anpacken. Aber wir sind ja schließlich Teil der Familie. Da wir erst ab nächster Woche in unserem Projekt arbeiten werden, haben wir momentan noch Ferien. Für Solomon bedeutet das, dass er uns so viel wir möglich zeigen will, und uns deshalb überall mitnimmt, aber dazu später.
Wie haben einen sehr großen Garten hier, und wenn ich ins Weite schaute, sehe ich kaum andere Häuser, nur eine wunderschöne Landschaft, die nicht aufhört.
Tiere haben wir auch ganz viele Hier. Wir haben eine Kuh, drei Hunde, eine Katze mit Babykatze, Hühner und sogar Küken. Zum Kochen gibt es einen Gasherd, der aber sehr sparsam eingesetzt wird. Deshalb haben wir noch eine kleine Feuerküche in der wir sehr oft kochen. Wie essen hier viel Gemüse, Obst und Reis oder Ugali. Neben unserem Fenster ist übrigens ein Mangobaum, und ich freue mich jetzt schon auf Dezember, denn dann kann man die ernten.
Strom haben wir zwei Stunden lang am Abend, danach müssen wir mit einer Öllampe in unser Häuschen und aufs “Klo”, was nicht immer so angenehm ist...


Am Sonntag waren wir erstmal auf dem Markt, wo wir ein paar Lebensmittel eingelauft haben. Hier sind wir übrigens die einzogen weißen, was bedeutet, dass man echt angestarrt wird. In der Kirche waren wir auch am Sonntag, es gibt sogar einen englischen Gottesdienst, der auch nur eine Stunde dauert und eigentlich auch ganz schön war.


Gestern waren wir nochmal auf einem Markt, und anschließend durfte ich mit einem Motorrad heimfahren,was total cool war. (Ich bin nicht selbst gefahren, hab mir nur hinter den Fahrer gesetzt). Am Abend dann war mein persönliches Highlight bis jetzt. Wir vier, also der Hostdad, Schwester, Sarah und ich sind zu einem großen Felsen gefahren und Sarah und ich haben uns den Sonnenuntergang angschaut, währen die anderen bei einer Verwandten waren. Den kann man echt nicht mit dem deutschen vergleichen, und ich hoffe, dass ich noch viele andere sehen werde.
Gestern waren wir auch noch in einem der Gärten der Familie. Dort haben wir ganz viele exotische Früchte geerntet, und das war natürlich das Paradies für mich. Jetzt haben wir hier einen großen Vorrat von Papayas, Mangos, Avocados, Zuckerrohr,...
Heute waren wir in einem anderen Garten wo sehr viele Ziegen, Esel und andere Tiere sind. Für Früchte und so ist es dort zu trocken. Auf der Heimfahrt mit unserem Auto (das sehr alt und klapprig ist) durfte ich dann sogar mal eine Weile fahren. Die Straßen sind hier aber sehr schlecht, mit einem Geländewagen wäre das sicherlich einfacher. Hat aber echt Spaß gemacht!


Ich fühle mich zwar wohl, aber noch nicht so richtig zuhause. Aber ich bin ja auch erst zwei Tage hier, und bis ich micht richtig eingelebt habe, wird es sicher Wochen bis Monate dauern. Auch an die Familienstruktur muss ich mich erst noch gewöhnen. Der Vater hat hier das Sagen, und das was er will, haben wir “Kinder” auch zu machen. Trotzdem ist er echt nett, redet viel mit uns, und will uns so viel es geht von der Kultur mitgeben.
Die Mutter lernen wir erst am Samstag kennen, die ist momentan noch auf der Uni und studiert nochmal.
Morgen zeigt uns ein anderer ehemaliger Freiwilliger unseren zukünftigen Arbeitsplatz, die “Kangalu Secondary School” und am Donnerstag gehen Sarah und ich zu zweit in die Stadt. Das bedeutet, dass wir einfach einen Motorradfahrer anrufen, aufs Motorrad springen und und dorthin fahren lassen.


Trotz all den tollen Eindrücken kann ich immer noch nicht glauben, dass ich hier bin. Von halb sieben bis sieben wird es plötzlich stockdunkel und wir haben dann einen richtig tollen Sternenhimmel. Das sind so viele Sterne, das der Himmel schon fast nicht mehr schwarz, sondern eher weiß aussieht. Ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber dann kann mans sich vielleicht etwas vorstellen.



Ganz liebe Grüße, Marina

Dienstag, 20. August 2013

We have to get used to it... !

Ich weiß gar nicht, wo ich nur anfangen soll zu schreiben, und überlege schon wieder viel zu lange über einen passenden Einstieg. Fang ich doch mal an, von meinem total genialen Wochenende zu erzählen, was der Grund dafür ist, dass ich heute total müde bin. 
Am Samstag hatten wir eine City Tour quer durch Nairobi. Die war leider nicht in einem gemütlichen Bus (so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt) sondern zu Fuß. Eine City Tour war es eigentlich auch nicht wirklich; zumindest fühle ich mich nicht wirklich schlauer. War aber trotzdem ganz witzig und wie immer total unorganisiert und mit sehr langen Wartezeiten. Nach dieser Tour gings dann nach kurzem Einkaufen zurück, wo wir Zeit hatten um uns für den Abend zu richten.
 “Nairobi Night Life” stand auf dem Programm, und ich muss sagen, dass das echt das verrückteste Night Life war, das ich je erlebt habe. An den Tanzstil der Kenianer, der etwas sehr viel näher ist als den, den ich kenne, muss man sich echt gewöhnen. Und wir als Wazungu fallen natürlich doppelt so auf, was die Sache auch nicht leichten macht. Jetzt kann ich aber sagen, dass das ein Programmpunkt war, den wir alle nicht so schnell vergessen werden !
Nach der schlaflosen Nacht gings dann schon weiter mit einer Wanderung auf die Ngong Hills. Um 9 Uhr sollte die eigentlich losgehen, tatsächlich sind wir aber erst zwei Stunden später gegangen (Stichwort kenianisches Zeitmanagement..)
Die Wanderung ging durch eine wunderschöne, endlose Landschaft...eben, wie man sich das so vorstellt. Ich kann das hier auch echt schlecht beschreiben und versuche deshalb, so schnell wie möglich Bilder hier hochzuladen. Als die Wanderung zu Ende war, haben wir gegrillt, und nach drei Stunden Wartezeit (die Teamer hatten vergessen, den Busfahrer anzurufen...) kam dann auch endlich der Bus.
Neulich waren wir übrigens in einem Naturreservat in Nairobi, wo ich mich wie im Dschungel gefühlt habe. Überall Bambus, Bananenbäume, Lianen,... Das war wunderschön, und ich freue mich jetzt schon darauf, den richtigen Regenwald zu durchqueren.
Das Suaheli Unterricht ist nach wie vor sehr anstrengend, und unsere Motivation hält sich auch in Grenzen. Heute hatten wir das große Glück, dass wir laut unserem Lehrer alle so “Hangover” waren, dass es “no sense” machte, uns irgendetwas beizubringen. Also war das ganze heute etwas lockerer.
Heute Abend habe ich das erste Mal von Hand gewaschen, was echt anstrengend ist. Aber “I have to get used to it”; schließlich muss ich das jetzt ein ganzes Jahr tun. Auch mit dem kenianischem Essen kann ich mich noch nicht ganz so anfreunden...



Das sind so viele neue Eindrücke hier, die ich gar nicht in Worte fassen kann, also schaut euch am Besten mal die Bilder an. Ich freue mich riesig auf das kommende Jahr; momentan kann ich das alles hier aber noch gar nicht realisieren. 

Mittwoch, 14. August 2013

There is no hurry in Africa !

Seit Samstag bin ich jetzt schon in Nairobi, und ich muss sagen, dass ich mich von der ersten Sekunde an sehr wohl gefühlt habe. Ähnlich wie auf dem Vorbeieritungsseminar in Deutschland haben wir auch hier einen geregelten und durchgeplanten Tagesablauf. Nur dass man das überhaupt nicht vergleichen kann. Morgens gibts erstmal Frühstück in einem kleinen Häuschen, und dann beginnen auch schon die Swahililessons. Die sind ganz schön anstrengend und erinnern mich etwas an die Schulzeit...Nach dem Mittagessen (Reis und Gemüse gibts da immer) sind wir bis jetzt beistens in die Stadt gegangen um irgendetwas zu “organisieren”. Also beispielsweise das Freischalten der SIM cards und der Internet sticks. Aber -ich hab es schon vorausgesehen- natürlich hat dieses aktivieren nicht auf Anhieb geklappt, weshalb wir am nächsten Tag nochmal in die Stadt mussten. Nairobi selber ist das pure Verkehrschaos. Irgendwelche Regeln gibts hier nicht, und auch der linksverkehr ist mir erst heute aufgefallen, weil eben jeder so fährt wie er möchte. Das gleiche gilt auch für die Ampeln. Es gibt Supermärkte hier wo alles sehr günstig ist, und auch typisch afrikanische Läden. Angequatscht wird man als Weißer (“Mzungu!) natürlich auch sehr oft, was mich aber nicht stört.
Abends, wenn wir dann wieder zu Hause sind, folgt die nächste Einheit. Pünktlich um halb 3 sollte die eigentlich jeden Tag losgehen, was bedeutet, dass man sich mal so 15 min später auf den Weg machen kann. Momentan sitze ich gerade in unserem kleinen Zimmer, weil die Einheit zum Thema “Vorurteile und Privilegien” aufgrund eines sehr plötzlichen monsunartigen Regenschauers ausgefallen ist. Allgemein muss ich sagen, dass ich das Wetter hier noch nicht einschätzen kann. Das kannn sich von einer Minute auf die andere schlagartig ändern.
Heute waren wir mit ein paar Leitern in der Deutschen Botschaft. Wir als Freiwillige wussten nicht genau weshalb; irgendwas mit dem Visum oder so. Also haben wir erstmal davor gewartet bis die Leiter uns weiterhelfen. Doch nach ein paar vielen Minuten Wartezeit hat sich dann herausgestellt, dass auch die nicht wissen, weshalb wir hier sind. Soviel zum Thema “Organisation in Kenia” :) .
Heute sind wir auch zum ersten mal Matatu gefahren. Das ist ein sehr kleines, altes und klappriges “Büsschen” das so lange stehen bleibt, bis es voll ist. Voll entspricht in dem Fall nicht der Anzahl an Sitzen sondern schon ein paar mehr. Die Fahrt damit war sehr aufregend, und ich hab mich fast gefühlt wie in einer kleinen Achterbahn, so hat das gewackelt. Während der Fahrt konnte man sehr viele Stadtteile Nairobis anschauen. Von sehr ärmlichen Slums bin hin zu riesigen vergläserten Villen war alles dabei, und diese starken Kontraste sind schon nicht ohne. Wenn man auf der Straße entlangläuft, ist es ganz normal, dass man von einem Straßenkind nach etwas essbarem gefragt wird, dass man von einem reicheren Mann freundlich begrüßt wird, oder dass man einen Bettler sieht, dem sämtliche Gliedmaßen fehlen. Man bekommt hier schon einiges mit was einen nicht kalt lässt, aber ich will jetzt nicht ins Detail gehen.
Am Freitagabend steht der Programmpunkt “Nairobi Nightlife” an, worauf ich mich jetzt schon riesig freue. Dann gehen wir auch noch auf die Ngong Hills; es wirs also noch viel zu erzählen geben.
Der regen lässt jetzt etwas nach, und draußen ist fast alles überschwemmt.
Ach ja, was ich auch noch erzählen wollte: Am Montagabend während einer Einheit ist bei und im Klassenzimmer an der Decke plötzlich ein Gecko rumgelaufen. Wir alle fanden das sehr spannend, genauso wie der Affe, der einmal über das Grundstück gehüpft ist. Ich bin gespannt, was ich noch alles zu sehen bekomme.



Liebe Grüße, Marina

Dienstag, 13. August 2013

Flug, kenianisches “Zeitmanagement” und afrikanische Hochzeit

Endlich ist es soweit ! Ich bin in Kenia angekommen, liege hier auf meinem doch sehr wackligem Hochbett und schreibe jetzt meinen ersten Blogeintrag aus Kenia!
Ich habe mir vorgenommen, einfach mal los zuschreiben, ohne mir große Gedanken darüber zu machen...
Also, fangen wir an mit dem Flug. Am Freitagmorgen, den 9.8.13, bin ich um 6 Uhr aufgestanden, und um 7 Uhr sind meine ganze Familie und ich dann mit dem Auto nach Frankfurt gefahren. Ich bin übrigens froh, dass ich es nach einigen Problemen doch noch geschafft habe, das Gewicht meines Koffers auf genau 23KG (!) zu reduzieren...
In Frankfurt angekommen habe ich dann auch schon die meisten anderen Freiwilligen getroffen und gemeinsam mit den Eltern haben wir dann etwas gewartet. Nach dem Abschied gings dann los durch die „Piepskontrolle“ die -natürlich- bei mir wieder Geräusche gemacht hat...Nach längerem Warten haben wirs dann auch irgendwann geschafft, und ich habe sogar einen Fensterplatz ergattert ;) Von diesem aus konnte ich als wir schon über Ägypten waren, einen wunderschönen Sonnenuntergang betrachten.
Nach Umstieg und erneuter Wartezeit in Cairo folgte dann der zweite Teil unseres Fluges, nämlich die 5-stündige (Nacht-) Fahrt nach Nairobi. Die war dann auch sehr anstrengend, denn das Flugzeug war deutlich kleiner und schlafen ging auch nicht wirklich...
In Nairobi angekommen (der Flughafen ist ja ein Tag vor meiner Abreise fast komplett abgebrannt) mussten wir erstmal durch provisorische Zelte zum Check-in und dann zur Gepäckausgabe. Ja, und nach dieser ca. 10 Stündigen Fahrt (inklusive Auto) hab ich mich dann natürlich riesig gefreut, von einer Person meiner Ogranisation ICYE abgeholt zu werden. Doch kommen wir zum Problem des „kenianischen Zeitmanagements“. Als wir dann also -total am Ende- auf dem Flughafen (oder das was davon noch übrig war) saßen, kam mir gerade eben das Sprichwort in den Sinn: „ Gott hat den Europäern die Uhr gegeben und den Afrikanern die Zeit“. Das bedeutete ganz konkret für uns: 3,5 stündiges Warten am Flugahafen, in der Hoffnung, dass uns irgendwann mal jemand abholt. Doch da wurde leider nichts draus, und nach einem Telefonat mit der Organisation kam dann heraus, dass diese dachte, wir würden erst am Sonntag ankommen... dann haben wirs uns eben auf dem Boden mit Schlafsäcken gemütlich gemacht und waren dabei die Attraktion schlechthin ! =)
Kommen wir zu einem weiteren Highlight: Während der Autofahrt zum Arrivalcamp in Nairobi (ich war begeistert von der wunderschönen Landschaft, und den typisch afrikanischen Bäumen) entdeckten einige dann plötzlich eine Giraffe auf einer riesigen Fläche neben der Straße. Ich konnte mein Glück natürlich kaum fassen, das ist ja klar ! =) Im Nachhinein haben ich dann erfahren, dass die Fläche Teil des Nairobi Nationalparks ist. Giraffen, Elefanten, Löwen usw. sind hier also keine Seltenheit.
Nach der aufregenden Fahrt durch Nairobi kamen wir dann eine halbe Stunde später im Arrivalcamp an. Dort sind wir jetzt erstmal ca. 2 Wochen um das neue Land kennenzulernen. Dieser Camp ist auf einem großen Gelände, wo sich eine Schule für Mädchen befindet, oder sagen wir eher ein riesiges Internat namens „State House Girls“. Die Mädels haben aber Schulfrei, was bedeutet, dass wir hier mit ganz vielen Kenianern, die hier arbeiten, alleine sind. Das Gelände gefällt mir wahnsinnig gut; es gibt sogar Bananenbäume! Von innen ist es sehr einfach gehalten; es gibt kein so richtig fließendes kaltes Wasser, Plumsklos, Holzbänke, (sich leider nicht schließbare) Fenster, und das wars eigentlich auch schon. Die Aussicht auf das schöne Kenia gleicht das aber wieder aus, und jetzt muss ich mich dran gewöhnen, und damit hab ich ganz und gar kein Problem, denn so „einfach“ wollte ich es ja.
Als wir ankamen waren auf der Wiese vor unserem Schlafbereich schon die Vorbereitungen für eine afrikanische Hochzeit, die heute stattgefunden hat. Und da wir heute noch frei hatten, waren wir natürlich herzlich dazu eingeladen.
Die Hochzeit war genau so, wie man sich das vorstellt: Bunte Röcke und Kleider, Musik und Tanz und sehr gut gelaunte, offene und herzliche Kenianer. Anfangs haben wir nur beobachtet, doch als kleine Gruppe von Europäern (hier werden wir „Mazinga“ genannt) fällt man da natürlich schon auf. Wir wurden in den „Mittelpunkt“ gerufen, also dorthin, wo und alle sehen konnten, und ein Mann hat uns gezeigt, wie man hier so tanzt. Dann kam die Braut auch noch dazu, wir und die Kenianer haben gelacht, und wir waren mal wieder im Mittelpunkt...Aber ich kann darüber nur schmunzeln ;)
Ich muss sagen, dass die Kenianer auf jeden Fall ganz liebe, offene Menschen sind, und ich mich wahnsinnig freue, ein Jahr mit ihnen verbringen zu dürfen! Aber umstellen muss ich mich schon, denn diese Offenheit in diesem Ausmaß ist mir so noch kaum begegnet.
Morgen kommen noch Freiwillige aus aller Welt, und am Montag geht dann das Programm los.
Ich kanns noch gar nicht glauben, dass ich hier bin. Vielleicht realisiere ich es ja in den nächsten Tagen. Es fühlt sich gerade alles noch so an, als würde ich träumen und im nächsten Moment mache ich die Augen auf und bin zu Hause in Deutschland.

Nachdem ich jetzt 36 Stunden am Stück wach war, leg ich mich nun mal schlafen, und versuche mich nicht allzu sehr zu bewegen, denn mit dem Hochbett bin ich ja noch nicht so ganz vertraut... ;)


Lala Salama (Gute Nacht), Marina 

Dienstag, 6. August 2013

Impfmarathon, letzte Einkäufe und Kofferpacken

Ich sitze gerade hier in meinem momentan total chaotischen Zimmer. Grund für dieses Chaos ist, dass ich seit einigen Tagen mein Zimmer komplett in Umzugskisten packe. Paralell dazu bin ich auch schon fleißig (mehr oder weniger...) am Packen meines Koffers. 
Die Einkäufe hab ich auch schon größtenteils hinter mir, und muss dazu sagen, dass ich beim Einkaufen schon etwas überfordert war. Manche Produkte gibt es in Kenia ja nicht, was bedeutet, dass ich solche für ein ganzes Jahr einkaufen musste. Jetzt steht in meinem Zimmer ein riesiger Wäschekorb voll mit Shampoo, Sonnenmilch, Cremen, Zahnpasta und anderen Hygieneartikeln. "Das wird aber ein langer Urlaub" war der Kommentar der Kassiererin dazu. :)

Da die meisten meiner Freunde schon im Urlaub sind, habe ich auch einen Großteil der Abschiede schon hinter mir. War aber gar nicht so schlimm wie ichs mir vorgestellt habe. Für mich persönlich wars so, als würde man sich in ein paar Tagen ja sowieso wieder sehen...

Was ich total unterschätzt habe, waren/sind die Impfungen. Achtmal war ich jetzt insgesamt beim Impfen; heute habe ich die letzte bekommen. Hätte nie gedacht, dass ich das durchstehe! (dazu muss ich erwähnen, dass mir beim Impfen prinzipiell immer schwindlig wird, und mich der Arzt schon so gut kennt, dass er immer sagt "Leg dich schonmal hin" "Bleib lieber noch ein bisschen liegen...") Aber jetzt hab ichs endlich rum und bin -zumindest gesundheitlich- gewappnet für das Abenteuer!

Ach ja, meine Gastfamilie hab ich auch schon. Ist sehr ländlich dort,  genauso wie ichs mir gewünscht habe. Wenn schon Afrika, dann richtig! :) Aber genauere Infos zur Familie und zum Örtchen Kangalu dann, wenn ich dort bin. 
Mein Wunsch vom Unterrichten ist übrigens auch in Erfüllung gegangen. Mein Projekt heißt "Kangalu Secondary School" und das Unterrichten ist das, was mich momentan am meisten nervös macht...ich überleg mir mal noch ein paar schönen Spiele und Energizer; schließlich möchte ich nicht, dass der Unterricht zu langweilig wird.
Aber ich gehe die Sache erstmal langsam, und vielleicht auch nicht mit zu hohen Erwartungen, an. 

Aufgeregt bin ich schon seit mehreren Tagen, und ich kanns kaum noch Abwarten bis es am Freitag endlich losgeht. Bin gespannt, was bis dahin noch so passiert...

Der nächste Blogeintrag kommt dann bestimmt aus Kenia. Ist echt komisch jetzt selber so einen Blog zu schreiben....vor einem Jahr hab ich noch über den Blog eines Freiwilligen aus Kenia gestaunt, und jetzt bin ich selbst in der Situation.

Liebe Grüße, 
Marina