Letzten Montag kam dann also die lang ersehnte Nachricht.
Die Workpermit haben wir immer noch nicht bekommen, und um nicht illegal hier
bleiben zu müssen, müssten wir aus eigener Tasche eine hohe Summe an Geld
aufbringen um dann VIELLEICHT nach einem Monat voller Warterei die
Arbeitserlaubnis zu bekommen. Ach ja, wir sollten übrigens am gleichen Abend
Bescheid geben, ob wir das machen wollen oder lieber nach Deutschland fliegen.
Ein weiteres Problem ist die momentane Sicherheitslage in
Kenia. Seht oft werden Terroranschläge angedroht, das Auswärtige Amt schreibt
uns des Öfteren, dass man große Menschenansammlungen meiden soll und dass man
sich nicht an belebten Plätzen aufhalten sollte. Nairobi sollte man somit also
meiden, ebenso wie Mombasa, das Matatu fahren, und noch viel mehr. Also
eigentlich sollte man hier alles meiden was jedoch nicht möglich ist. Auf der
Titelseite der Tageszeitung in Kenia stand neulich eine Warnung Obamas
bezüglich Terroranschlägen und Selbstmordattentätern aus Somalia…Ich persönlich
habe schon viele Schreckliche Dinge gehört und auch selber erlebt, von denen
ich hier im Blog aber nicht berichten möchte.
Momentan sitze ich im Flughafen in Nairobi. Ich und viele
andere Freiwillige haben uns dazu entschieden, Kenia zu verlassen. Die Entscheidung ist mir nicht einfach
gefallen und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es die richtige ist. Es
war auch ganz praktisch, dass meine Eltern zu dieser Zeit hier waren, da ich
somit direkt mit ihnen sprechen konnte. Sie hätten mich auf beiden Wegen
unterstützt aber wegen der Sicherheit, bzw. der Unsicherheit im Land hatten sie
große Bedenken.
Ich persönlich kann unserer
doch etwas chaotischen Organisation nicht vertrauen und bin nicht sicher, ob
das mit der Workpermit noch klappt. Das Risiko wollte ich nicht eingehen und
dachte mir, bevor ich jetzt nochmal einen Monat warte und nicht weiß, was
kommen wird, nehme ich die zweite Hälfte meines Jahres selber in die Hand. Auch
die Sicherheitslage und all das Gesehene und Erlebte beunruhigen mich.
Ich komme jetzt für einen ZWISCHENSTOPP nach Deutschland von
wo ich dann meine Weiterreise organisieren werde. Ich habe schon Pläne, werde
mich aber erst wieder melden, wenn ich in einem neuen Land bin...bleibt also
spannend.
Da ich mich
eigentlich darauf eingestellt hatte, für ein ganzes Jahr wegzubleiben, und mich
eigentlich auch für ein ganzes Jahr verabschiedet habe, möchte ich so wenig
Kontakt wie möglich haben. Ich kann es vollkommen verstehen, dass mich viele
gerne sehen würden, aber das kann und will ich einfach nicht. Mir ist klar,
dass ich nicht den ganzen Tag nur im Haus sitzen kann aber ich möchte versuchen
mich so wenig wie möglich hier einzuleben, da ich so schnell wie es geht wieder
wegmöchte. Seid mir also bitte nicht böse, wenn ich jetzt noch KEINEN KONTAKT aufnehmen
möchte.
Das ist mein Jahr, auf das ich mich schon so lange gefreut
habe, und das werde ich auch weiterführen. Ist etwas anders als geplant aber
das ist es ja immer J
Wenns Fragen gibt bin ich per Internet zu erreichen. Kann
aber nicht versprechen ob ich antworten werde.
Über meine erste Jahreshälfte in Kenia möchte ich noch
sagen, dass ich diese Entscheidung niemals bereuen werde. Es war eine tolle
Zeit und ich habe so viel erlebt wie ich es niemals für möglich gehalten hätte.
Klar hatte die Zeit auch ihre Schattenseiten und es war oft nicht einfach. Aber
Probleme gibt es ja immer, und ich denke, dass ich an ihnen gewachsen bin. Das
Loslassen fällt mir sehr schwer aber ich bin auch gespannt auf die zweite
Hälfte und hoffe, dass sie mindestens genau so toll wird!
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