Nach einer langen Winterpause habe ich nun den Entschluss
gefasst, mal wieder was von mir hören zu lassen. Grund für mein langes
Schweigen war aber eigentlich die Tatsache, dass mir mein Laptop aufgrund der
Regenzeit nass geworden ist und ich somit zwei Monate komplett von der
Außenwelt abgschottet war. Aber jetzt ist ja alles wieder gut, ich habe einen
neuen Laptop und bin jetzt wieder erreichbar.
Während den letzten Monaten habe ich so viel erlebt wie ich
es niemals für möglich gehalten hätte. Eigentlich war ich die ganze Zeit nur
unterwegs, was ja größtenteils schon im Reisetagebuch steht. Kommen wir also zu
meinem bescheidenen Weihnachtsfest. Eigentlich kann man es gar nicht so nennen,
weil wir nicht wirklich gefeiert haben. Morgens wurde gekocht, mittags dann
gegessen und abends sind wir dann auch schon ins Bett gegangen.. ;) Da das für
mich und Sarah absolut unbefriedigend war, kamen wir auf die Idee doch einfach
ein bisschen in unserer Hütte zu feiern. Also haben wir Weihnachtsplätzchen
gegessen (danke nochmal an alle supertollen Süßigkeiten Pakete!!), ein paar
Kerzen angezündet, einen Weihnachtsfilm angeschaut, die Hütte dekoriert und
eben gesungen. Irgendwann um 12 Uhr nachts kam dann vom Haupthaus eine Stimme,
wir sollen doch bitte etwas leiser singen… JAm
nächsten Morgen, dem 25. Dezember sind wir immerhin mit der Gastfamilie in die
Kirche gegangen und haben anschließend nochmal groß gegessen. Das wars dann
auch eigentlich schon…
Während den nächsten Tagen war in Kitui ein Shooting zu
einem Musikvideo und, als hätten wir es geahnt, mussten wir natürlich fleißig
mittanzen. Ungeprobt und vollkommen überfordert hab ich dort eher ein bisschen
rumgewackelt als getanzt und bin jetzt bestimmt die eigentliche Attraktion auf
diesem Video, das ich hoffentlich niemals zu Gesicht bekommen werde..wenn da
mal nicht mein Gastvater Solomon wäre.. ;)
Nach diesem tollen Weihnachtsfest in Kitui gings weiter auf
Reisen quer durchs Land. Von Kisumu, wo wir ausversehen in einem Prostituierten
Hotel übernachtet hatten, gings weiter nach Mbita, und von dort dann per Boot
auf eine einsame Insel im Lake Victoria. Mit ein paar anderen Freiwilligen
wollten wir dort eigentlich gemütlich Silvester feiern. Tja, ist leider nichts
geworden, da die Insel ein bisschen zu einsam war. Im Hostel waren lauter
eklige Tiere, zu essen gab es kaum etwas, und nachts um 12 war es stockdunkel
und überall waren nur betrunkene Männer unterwegs. Klar, dass wir unter diesen
Umständen nicht rausgehen konnten, als Weiße sowieso nicht. Mit der
nächstbesten Fähre sind wir am kommenden morgen zurück ans Festland gegangen
und von dort weiter nach Nairobi.
Silvester auf der einsamsten Insel überhaupt…
Dort angekommmen, es war der 33.12.13, haben wir
beschlossen, Silvester einfach nochmal zu feiern. Mit ein paar Freunden sind
wir abends feiern gegangen und haben uns einfach unser eigenes Silvester
gemacht, was auch richtig schön war. Die letzten Ferientage haben wir in
Nairobi verbracht, wo wir das Stadtleben noch ein bisschen genossen haben.
Seit dem 7. Januar bin ich jetzt wieder in meinem Projekt,
was mir nach wie vor sehr gut gefällt. Mit den Schülern klappt es immer besser
und bald bekomme ich eine neue Klasse, denen ich dann Deutsch beibringen kann. Nach
dem Midtermcamp, wo sich alle Freiwilligen getroffen haben, habe ich nochmal
für eine Woche unterrichtet und jetzt bin ich mal wieder unterwegs.
Vor einer Woche sind meine Eltern in Mombasa angekommen wo
sie momentan Urlaub machen. Ich habe mich entschlossen, sie zu überraschen, und
bin einen Tag früher gekommen als eigentlich geplant. Nach 13-Stündiger Fahrt
(Bus, Fähre, TukTuk, Matatu, PikiPiki) bin ich spät abends im Hotel angekommen
wo ich jetzt die nächste Woche verbringen werde. Hier am Diani-Beach ist es
wunderschön und ich habe mich natürlich riesig gefreut, meine Eltern zu sehen.
Ich muss aber auch sagen, dass es etwas komisch ist als „Touristin“ angesehen
und behandelt zu werden. Man wir hier mit den typischen Tourisätze wie „Jambo
Kenya, Hakuna Matata, Karibu Kenya“ angesprochen, was mich schon etwas nervt.
Es ist schön, auch mal ein bisschen verwöhnt zu werden, aber ich bin froh, dass
ich meinen Eltern nach diesem Mombasaurlaub auch noch das „echte“ Kenya zeigen
kann. Ich finde es auch schade, dass den Touristen ein eigentlich falsches Bild
von Kenya vorgegaukelt wird, weil so „Hakuna Matata“ ist es hier ja schließlich
nicht! Ich betrachte die Sache weiterhin skeptisch, bin aber, wie gesagt, trotzdem
sehr froh, auch mal eine andere Seite kennenlernen zu dürfen. Auch wenn das für
mich nicht Kenya ist.
Zu guter Letzt hör
ich jetzt mal mit dem Schreiben auf und lade noch ein paar Bilder hoch:
Das wars dann auch schon, bis zum nächsten Mal! J